Anthony West ist pleite – Brasilien-Abenteuer vorbei
Anthony West
Zweimal ging Anthony West während seiner illustren Karriere den Dopingfahndern der FIM ins Netz. Erstmals 2012, damals wurden bei ihm mysteriöse Nahrungsergänzungsmittel aufgespürt. Im September 2018 wurde er erneut erwischt, welche verbotenen Substanzen er damals nahm, wurde nie öffentlich gemacht. Hinter vorgehaltener Hand reden vereinzelte FIM-Funktionäre von Drogenmissbrauch.
West beteuerte in beiden Fällen, dass er nie gedopt habe und stellt sich als Opfer dar. Der Weltverband sowie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) unterscheiden nicht zwischen der Einnahme von leistungssteigernden Substanzen und Drogen.
Um weiterhin Rennen fahren zu können, flüchtete der Australier in die Brasilianische Meisterschaft, welche außerhalb des Machtbereichs der FIM liegt. Nach vier von zehn Events liegt West mit zwei Punkten Rückstand auf den ehemaligen GP-Piloten Eric Granado auf dem zweiten Platz – 16 Punkte vor Ex-MotoGP-Star Alex Barros.
Vor dem letzten Event Mitte Juli in Gioania hat West sein Kawasaki-Sponsoring verloren, seiner Aussage nach durch Einwirken der FIM, und die Rennen aus eigener Tasche bestritten.
13 Tage nach seinem 38. Geburtstag steht er wieder einmal vor dem Nichts. «Daumen hoch für meine Zeit in Brasilien, das war eine unglaubliche Erfahrung», teilte er seinen über 154.000 Followern auf Facebook mit. «Daumen runter, weil ich kein Geld mehr habe, um weiterhin in Brasilien Rennen zu fahren. Traurigerweise ist das die dritte Meisterschaft, die ich wegen der FIM verlor. Jetzt bin ich zurück in Australien und suche nach Motivation, für was auch immer ich als nächstes im Leben anpacke.»