Aus mit nett: Krummi lässt sich nichts mehr gefallen
Das Bardahl-Team der Evangelista-Brüder dominiert mit Randy Krummenacher und Federico Caricasulo die Supersport-WM 2019 nach Belieben: Die beiden standen in jedem der sieben Rennen auf dem Podest, die letzten vier sahen wir einen Doppelsieg.
Caricasulo setzte bei seinem Heimrennen in Misano alles daran zu gewinnen, biss sich in der letzten Runde an Krummi aber die Zähne aus. Der Schweizer wehrte sich nach Kräften, fuhr die Ellbogen aus und machte dem aufmüpfigen Youngster deutlich, dass er sich nichts mehr gefallen lässt.
«Ich war immer als Gentleman unterwegs, er hat das die letzten paar Rennen rausgenützt», erzählte Krummi SPEEDWEEK.com nach seinem vierten Saisonsieg. «Ich sagte mir vor dem Rennen, dieses Mal nicht. Ich zeigte ihm auch mal, was geht. Die letzten drei Kurven waren nicht mehr sicher, wir haben von der Aggressivität einen anderen Level erreicht. Trotzdem war noch irgendwo Respekt vorhanden.»
Caricasulo hat es als Italiener in einem italienischen Team naturgemäß einfacher, obwohl Krummenacher fließend italienisch spricht. Man merkt, dass Federico das Liebkind ist und die Evan-Bros-Truppe lieber ihn vorne sehen würde – vor allem beim Heimrennen.»
«Wir sind jetzt auf einem anderen Level», ist Krummi bewusst. «Sie provozieren mich brutal, ich bleibe nicht mehr ruhig. Ich wandle diese Aggressivität um und zeige es auf der Strecke. Ich war immer sehr brav und ruhig, aber ich muss mehr reinhalten. Wenn du intelligent bist, bist du generell ruhiger. Aber du darfst nicht zu ruhig sein, deshalb habe ich jetzt auch mal den Hebel angesetzt. Vielleicht braucht es das nicht immer, aber Misano ist seine Lieblingsstrecke, er ist dort zuhause. Von allen Seiten habe ich gespürt, dass sie alles geben, dass der Kollege dort gewinnt. Deshalb war es nicht einfach und es hat die Ellbogen gebtraucht.»
Die Teamchefs sehen den Kampf zwischen dir und Caricasulo an der WM-Spitze weiterhin neutral? «Dazu sage ich besser nichts», schmunzelte Krummenacher, der mit 160 Punkten 22 vor dem Italiener liegt.