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Philipp Öttl: Zwei Chancen in der Supersport-WM 2020

Von Günther Wiesinger
Philipp Öttl

Philipp Öttl

Nach sechs Jahren in der Moto3-Klasse und einer bisher punktelosen Moto2-WM-Saison steigt Philipp Öttl 2020 in die Supersport-WM um. In Portimao sickerte durch: der Bayer verhandelt mit zwei Spitzenteams von Yamaha.

Peter Öttl hastet seit Wochen von einem Meeting zum anderen, er muss sich um die Fortsetzung der Karriere von Sohn Philipp kümmern, der zuletzt beim Silverstone-GP auf der Moto2-KTM des Red Bull KTM Tech3-Teams auf Platz 24 landete.

Jetzt zeichnet sich ab, dass Philipp Öttl 2020 mit einem Yamaha-Team in der Supersport-WM antreten wird. Öttl hat im Winter mit einer Yamaha R6 trainiert und Gefallen an diesem Gerät gefunden.

Im Fahrerlager von Portimao, wo am kommenden Wochenende das letzte Saisondrittel eingeläutet wird, sickerte durch, dass Öttl mit den Spitzenteams Bardahl Evan Bros und Kallio verhandelt.

Evan Bros führt die Superport-WM mit Randy Krummenacher und Federico Caricasulo an, sechs der bislang acht Rennen hat das italienische Team gewonnen.

Kallio Yamaha gewann 2018 mit Sandro Cortese die Weltmeisterschaft, dieses Jahr liegt Thomas Gradinger als Bester des Trios auf dem sechsten Gesamtrang.

Peter Öttl gab sich bei den letzten Grands Prix zugeknöpft, wenn er auf die Pläne von Philipp (bisher 113 GP-Einsätze) angesprochen wurde. Aber es war immer klar: Eine Rückkehr in die Moto3-Klasse wird nicht stattfinden, dafür fühlt sich Phil zu alt und zu groß gewachsen. Er hat von 2013 bis 2018 sechs Jahre in dieser Klasse verbracht – und Geschichte geschrieben. Denn Peter und Philipp Öttl gehören seit Jerez-GP 2018 zu jenen seltenen Familien wie Rossi und Roberts, wo Vater und Sohn einen GP-Sieg errangen.

In der Moto2-WM gab es für Philipp Öttl nach der bisher punktelosen Saison wenig Aussicht, wieder einen Platz zu finden. Nach dem Rückzug von KTM als Moto2-Hersteller schwanden endgültig alle Hoffnungen. Öttls bester Startplatz waren 25. Ränge in Austin und Silverstone. Das beste Rennergebnis des Bayern bisher: Rang 18 in Austin, dazu schaffte er 19. Ränge in Las Termas und Le Mans.

Öttl hat ein paar treue Sponsoren im Hintergrund. In der Supersport-WM kann man sich mit 100.000 bis 150.000 Euro in ein Top-Team einkaufen.

«Philipp hat sich in der Moto2-WM nicht durchgesetzt, aber das bedeutet nicht, dass er ein langsamer Fahrer ist», betont sein Teamchef Hervé Poncharal. «Überhaupt nicht. Das hat er in der Moto3-WM bewiesen. Es würde mich freuen, wenn er für 2020 eine Aufgabe und Serie findet, wo er seine Freude am Fahren wiederfindet und wo er an der Spitze mitmischen kann.»

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