Evan Bros: Zwei Jahre nach Honda-Umstieg die Nr. 1
2019 feierte das Team Bardahl Evan Bros Yamaha fünf Doppelsiege
Das Team Evan Bros kann auf eine langjährige Geschichte zurückblicken. Bereits 1985 wurde das Team von Fabio und Paolo Evangelista gegründet, schon Vater Umberto war rennverrückt. Bis 1994 engagierten sie sich im Motocross und schafften es bis in die 125er-Weltmeisterschaft.
2012 sahen wir das Team Evan Bros so, wie wir es heute kennen. 2013 trat die Truppe aus Ravenna in der Italienischen Supersport-Meisterschaft (CIV) an und gewann mit Marco Faccani beinahe den Titel. Bei seinem Wildcard-Einsatz in Jerez sorgte der Italiener als 15. für den ersten WM-Punkt für das Team.
2014 trat das Team neben der CIV auch in der Superstock-600-EM an, die bis inklusive 2015 im Rahmen der Superbike-WM ausgetragen wurde. Federico Caricasulo wurde in dem Jahr Italiensicher Meister und Fünfter in der Europameisterschaft, im Jahr darauf wurde «Carica» Dritter der EM, damals unter dem Teamnamen Pata Honda Juniorteam.
2016 stieg das Team mit Hauptsponsor Bardahl (Schmiermittel) in die Supersport-WM auf. Gleich im ersten Rennen auf Phillip Island brauste Caricasulo auf Platz 2, die Saison beendete er als Gesamt-Neunter.
Nach zwei Jahren mit Honda in der Supersport-WM wechselte das Team 2018 zu Yamaha und verpflichtete Randy Krummenacher. Der Schweizer fuhr in zwlkf Rennen zehnmal in die Top-5, dreimal stand er auf dem Podest (Sieg in Australien) und wurde WM-Vierter.
Die Weltmeisterschaft 2019 beendete Bardahl Evan Bros Yamaha mit dem Doppelsieg von Krummenacher und Caricasulo, das Team gewann sieben von zwölf Rennen. In den ersten neun Rennen des Jahres standen sie mit mindestens einem Fahrer auf dem Podest, fünfmal gelang ein Doppelsieg.
«Zu Saisonbeginn habe ich nicht erwartet, dass wir mit beiden Fahrern um den Titel kämpfen», gestand Teamchef Fabio Evangelista. «Beide fuhren vom ersten Rennen an exzellent und verbesserten sich ständig. Sie kämpften jedes Rennen gegeneinander, das machte meine Aufgabe schwierig. Aber sie zeigten immer großen Respekt voreinander, bis zum letzten Rennen.»
Der Italiener weiter: «Ich wusste, dass ich sehr gute Fahrer habe. Aber Erster und Zweiter zu werden – was wir im vierten Jahr in der Supersport-WM erreicht haben, ist unglaublich. Als wir 2016 in die Supersport-WM kamen, hätte ich mir nie erträumt, was wir seither erreicht haben. Ich muss mich bei Randy Krummenacher bedanken. Als er 2018 zu uns ins Team kam, war er überzeugt davon, dass wir innerhalb zwei Jahren den Titel gewinnen können. Im ersten Jahr war das Motorrad für ihn neu, das Team ebenfalls, wir mussten einiges entwickeln. Wir waren nicht bereit für den WM-Titel, auch er war im Kopf nicht dafür gerüstet. Randy sagte mir damals, dass wir vielleicht nicht im ersten Jahr gewinnen, aber sicher im zweiten.»