GMT94 Yamaha überzeugt: «Nahe an der Perfektion»
Christophe Guyot und Jules Cluzel
In der Endurance-WM hat GMT94 alles erreicht: Drei Weltmeister- und fünf Vizetitel hat das von Christophe Guyot geleitete Team erobert. Doch nach der Saison 2018 wurde das Engagement in der Langstreckenmeisterschaft beendet, seit 2019 konzentriert sich das französische Team in der Supersport-WM.
Mit Jules Cluzel hat Guyot einen der erfolgreichsten Supersport-Piloten ins Boot geholt. Der 31-Jährige holte in 82 Rennstarts ordentliche 20 Siege – nur Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu hat häufiger gewonnen. Drei Vizeweltmeisterschaften (2012, 2014, 2016) belegen die starke Performance des Franzosen.
Guyot ist überzeugt: 2020 wird für sein Team und seinen Piloten den Durchbruch bringen!
«2019 hätte schon sein Jahr sein sollen: Er gewann drei Rennen und erreichte sechs Podestplätze», betonte der Yamaha-Teamchef bei WorldSBK. «Es war jedoch seine erste Saison bei uns, und wir mussten viele Dinge anpassen. Wir haben außergewöhnliche Momente erlebt und fühlen uns der Perfektion nahe gekommen. Jetzt haben wir alles, um erfolgreich zu sein.»
Cluzel stellte sich in seiner Karriere aber auch schon häufiger selbst ein Bein und agierte in entscheidenden Situationen überhastet. Beim Saisonauftakt auf Phillip Island reichte es für ihn zu Platz 3.
«Wenn man den Titel anstrebt geht es auch darum, clever zu sein und gegebenenfalls auf die Konstanz zu setzen – 'to finish first, you first have to finish'», bemüht Guyot die alte Rennfahrerweisheit. «Ich für meinen Teil tippe Jules als den Favoriten für den Titel.»
Härtester Konkurrenz in diesem Jahr scheint in dieser Saison Andrea Locatelli zu sein, der für das Weltmeisterteam Bardahl Evan Bros fährt und in seinem ersten Supersport-Rennen in Australien dominierte.
«Andrea ist ein sehr guter Fahrer», zollte Guyot dem Italiener Respekt. «Es wird von Andrea Dosoli unterstützt, ebenso wie Federico Caricasulo. Und Dosoli ist der Road Racing Manager von Yamaha Motor Europe – er lotst die Fahrer zum Bardahl-Team. Die technischen Regeln sind aber so streng, dass es keine großen Unterschiede zwischen den Motorrädern geben kann. Wir dominierten den Portimao-Test und ich sehe keinen Grund, warum Jules nicht wieder vorne mitfahren kann.»