Ducati will mit der Panigale 955 in die Supersport-WM
Spätestens für 2022 soll das technische Reglement der Supersport-WM so geändert werden, dass auch Motorräder mit mehr als 600 (Vierzylinder), 675 (Dreizylinder) oder 750 ccm (Zweizylinder) mitfahren dürfen. So sollen Hersteller wie Triumph mit der 765 Street Triple oder Ducati mit der Panigale V2 955 angelockt werden. MV Agusta bettelt seit Jahren darum, die F3 mit 800 ccm einsetzen zu dürfen.
«Wir hoffen, dass es ein Balance-System geben wird, dass wir mit diesem Motorrad in der mittleren Klasse mitfahren dürfen», sagte Ducatis Technical Coordinator SBK Marco Zambenedetti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben keine 600er für diese Klasse. Trotzdem sehen wir die mittlere Hubraumkategorie als eine Möglichkeit, dort junge Fahrer vorzubereiten. Jetzt geht es darum, wann diese offene Supersport-Klasse kommen und wie genau das Balance-System der FIM aussehen soll. Erst dann können wir unsere eigene Konkurrenzfähigkeit einschätzen.»
Setzt sich Ducati innerhalb der Herstellervereinigung MSMA aktiv dafür ein, dass diese Regeländerung kommt? «Wir nehmen an den Diskussionen teil, ich würde das aber nicht pushen nennen», unterstrich Zambenedetti. «Wir sind interessiert. Aber erst muss der erste Schritt gemacht werden: Nämlich wann die neuen Regeln eingeführt werden und wie sie aussehen.»
Es gibt einige Argumente für und wider der Einführung bereits für nächste Saison. Wie steht Ducati dazu? «Wir haben Leistungsteile, die wir für dieses Modell verwenden und damit ein Supersport-Paket schnüren können», sagte der Italiener. «Wir wissen aber noch nicht genau, was wir tun dürfen und was nicht.»
Das Serienmodell der Panigale V2 leistet 155 PS bei 176 Kilogramm Trockengewicht. Diese Daten versprechen viel Potenzial für eine gute Rennmaschine.
Sollte sich herausstellen, dass die Ducati gegenüber der Yamaha R6, welche als Basis für die neue Balance of Performance dienen soll, zu stark ist, soll sie über das Gewicht, die Drehzahl oder sogar die Elektronik (Öffnung der Drosselklappen) eingebremst werden.
«Über die Elektronik ist eine Möglichkeit, weil alle mit derselben von MecTronic fahren», bemerkte Zambenedetti. «Wir sind offen für verschiedene Vorschläge und haben nichts dagegen einzuwenden, die Leistung des Serienmotorrads zu reduzieren. Uns ist bewusst, dass es Regeln braucht, welche alle auf den gleichen Level bringen. Die FIM hat die Werkzeuge dafür. Sorgen mache ich mir nur wegen der zeitlichen Umsetzung. Ich glaube, dass es einige Zeit braucht, um das korrekt zu machen. Bereits für nächste Saison erscheint mir recht schwierig, selbst wenn es erst im April losgeht. Das wäre eine Herausforderung für die FIM und auch für uns.»
Barni hat derzeit vier Kundenteams in der Superbike-WM: Barni, Go Eleven, Motocorsa und Brixx. Vor allen Barni ist sehr interessiert am Einsatz der V2 in der Supersport-WM und redet seit längerem mit dem Weltmeister von 2019, Randy Krummenacher.