Domi Aegerter vertraut auf die neuen Regeln der FIM
Wie bereits im vergangenen Jahr wird der 31-jährige Dominique Aegerter auch 2022 in zwei Rennserien auf Weltniveau kämpfen: Neben seinem dritten Anlauf auf den Gesamtsieg im MotoE-Weltcup startet Aegerter in der Supersport-WM als Titelverteidiger in die Saison. Vier Monate nach dem letzten Rennen Mitte November in Indonesien und viel erledigter Hausaufgaben beginnen Aegerter und sein niederländisches Ten-Kate-Team mit einem zweitägigen Test am Donnerstag und Freitag in Spanien mit dem praktischen Teil der Vorbereitungen.
Das Wetter könnte zum Spielverderber werden, da es seit einigen Tagen in nordöstlichen Teilen des Landes stark regnet. Aegerter hofft trotzdem auf ein paar sonnige Stunden, damit er zumindest erste Eindrücke sammeln und das Gefühl für seine Yamaha R6 wieder erlangen kann, mit der er 2021 zehn Saisonsiege holte und die Weltmeisterschaft in beeindruckender Manier gewann.
Die Ausgangslage für die bevorstehende Meisterschaft ist aufgrund neuer Regelungen gänzlich anders. Erstmals werden neue Bikes wie die Ducati Panigale 955 (2-Zylinder, 955 ccm), MV Agusta F3 800RR (3-Zylinder, 800 ccm) und Triumph Street Triple 765 RS (3-Zylinder, 765 ccm) in der Startaufstellung stehen. Mittels einer «Balance of Performance» sollen diese neu homologierten Motorräder mit mehr als 600 ccm Hubraum auf das Leistungsniveau der Yamaha R6 gebracht werden.
«Ich freue mich riesig auf das Wiedersehen mit meinem Ten-Kate-Team und natürlich auch, wieder auf mein Weltmeister-Bike steigen zu können», erzählte Aegerter. «Da wir bereits Mitte März haben, musste ich eine gefühlte Ewigkeit darauf warten. Die nächsten zwei Tage sind wir für einen privaten Test in Aragón. Dass wir dort mit unseren Saisonvorbereitungen beginnen, kann auf keinen Fall schaden, da auch der WM-Auftakt in dreieinhalb Wochen am gleichen Ort stattfindet. Diese zwei Tage werden für uns eine erste Standortbestimmung sein, da es ein neues Reglement für die Supersport-Kategorie gibt, was die technischen Vorschriften angeht. Ducati, Triumph und MV Agusta bereichern die Klasse mit neuen Motorrädern, die allerdings im Gegensatz zur Yamaha R6 über mehr als 600 ccm Hubraum verfügen. Im Moment ist schwer zu sagen, wie wir im Vergleich zu dieser Konkurrenz dastehen werden.»
«Ich hoffe, dass es eine gute Balance-Regel geben wird, damit diese Bikes nicht schneller sein werden als unsere Yamaha», ergänzte der Champion. «Zudem vertraue ich vollkommen den Ten-Kate-Technikern. Sie haben über die Wintermonate bestimmt etwas gefunden und werden ein paar Änderungen für weitere Fortschritte mit unserer R6 parat haben. Es wird auf jeden Fall sehr interessant, wenn wir zum ersten Mal gemeinsam mit diesen Bikes auf der Strecke sind. Spätestens beim offiziellen Test in der Woche vor dem ersten Rennen werden wir das wirkliche Kräfteverhältnis sehen. Auf diesen neuen Maschinen sitzen gute Fahrer, von denen einige aus der Moto2-WM kommen.»