MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Assen: Davies gewinnt Chaos-Rennen

Von Jörg Reichert
Chaz Davies hatte in Assen die besten Nerven

Chaz Davies hatte in Assen die besten Nerven

Das Supersport-WM-Rennen in Assen musste zweimal unterbrochen werden. Während WM-Leader Luca Scassa sich selbst ins Aus katapultierte, gewann sein Yamaha-Teamkollege Chaz Davies.
Das Supersport-WM-Rennen in Assen musste in der sechsten Runde nach einem heftigen Highsider des Zweitplatzierten Sam Lowes (GB/Honda) abgebrochen und neu gestartet werden. Der Brite blieb in einem Gefahrenbereich bewusstlos liegen und wurde zur Untersuchung ins Medical-Center transportiert. Dort wurde glücklicherweise lediglich eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Bis dahin kämpfte Lowes verbissen mit den beiden Yamaha-Piloten Luca Scassa (I) und Chaz Davies (GB) um die Führung.
 
Den Neustart in der Reihenfolge der letzten Runde über 16 Runden entschied Chaz Davies für sich. Dahinter reihten sich Gino Rea (GB/Honda), Luca Scassa und Broc Parkes (AUS/Kawasaki) ein. In der zweiten Runde fuhr sich WM-Leader Scassa mit der schnellsten Rennrunde auf die zweite Position nach vorne und erhöhte den Druck auf seinen Teamkollegen Chaz Davies. Die erste Attacke liess nicht lange auf sich warten, doch plötzlich wurden erneut rote Flaggen geschwenkt, denn nach einem Crash eingangs der Start-/Zielgeraden von Marko Jermann (SLO) und Alexander Lundh (S) musste das Rennen nach nur zwei Runden ein weiteres Mal abgebrochen werden.
 
Erst beim dritten Versuch - wieder über 16 Runden - ging endlich alles glatt: Davies gewann den Start und kam mit Rea, Florian Marino (F/Honda), Massimo Roccoli (I/Kawasaki) und Scassa im Schlepptau als Führender aus der ersten Runde. Fabien Foret (F/Honda) kämpfte trotz seiner schmerzhaften Verletzung aus Donington tapfer auf der sechsten Position mit.
 
Foret liess sogar nicht locker und blieb am Hinterrad von Scassa, der als Vierter nach fünf Runden wiederum versuchte, Anschluss zum Spitzentrio herzustellen. Das schaffte der Italiener auch innerhalb zweier Umläufe, knallte dann aber dem Drittplatzierten Florian Marino ins Heck, wonach sich beide im Kiesbett wiederfanden.
 
Der Zug nach vorne war für Scassa ohnehin abgefahren, denn sein Teamkollege Chaz Davies fuhr ein fehlerfreies Rennen und kontrollierte seinen Vorsprung souverän. Fünf Runden vor Schluss hatte er ein Polster von 2,6 sec auf Fabien Foret, der wiederum sieben Sekunden auf Broc Parkes hat. Gino Rea, der kurz zuvor noch Platz 3 innehatte, stürzte genauso wie Vittorio Iannuzzo (I/Kawasaki).
 
Die letzten Runden nahm Foret das Tempo heraus, so dass Davies mit sieben Sekunden Vorsprung seinen ersten Sieg in der Supersport-WM einfahren konnte. Der Franzose erhielt nach seinem Sturzpech von Phillip Island und Donington die ersten WM-Punkte 2011.
 
Durch die zahlreichen Ausfälle profitierte unter anderem auch Bastien Chesaux (CH/Honda), der als 13. seine ersten WM-Punkte 2011 einfahren konnte. Der Österreicher Yves Polzer kam als 17. ins Ziel.

 

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