Ärger bei CM Ducati: Crew-Chief weg, Aus für Kofler?
Max Kofler: «So macht es keinen Sinn»
Dass die Ducati Panigale V2 ein sehr gutes und konkurrenzfähiges Motorrad ist, steht außer Zweifel. Nicolo Bulega aus dem Aruba-Team fuhr in 16 Rennen achtmal aufs Podium und ist derzeit WM-Vierter. Auch Raffaele De Rosa (Orelac) schaffte es bereits einmal aufs Podest. Und Federico Caricasulo (Althea), der in Magny-Cours auf Pole-Position stand, könnte mit weniger Pech bereits Siege auf dem Konto haben.
Bei CM Ducati sieht es hingegen düster aus. Supersport-Rookie Max Kofler, der nach zwei Jahren in der Moto3-WM seine erste Saison auf einem großen Motorrad bestreitet, kratzte mit zwei 16. und zwei 17. Plätzen viermal an den Punkten, steht nach 16 von 24 Rennen aber noch mit leeren Händen da. Der 22-Jährige konnte die Umstellung auf die Ducati nicht problemlos bewältigen, wird aber auch regelmäßig von technischen Problemen eingebremst.
Der Däne Simon Jespersen, für CM Ducati in der Italienischen Meisterschaft unterwegs, startete in Donington Park mit Wildcard und brauste auf die Ränge 9 und 10.
Manuel Cappelletti, der 2019 als Crew-Chief von Randy Krummenacher im Team Evan Bros Yamaha mit dem Schweizer die Supersport-WM gewann, zog nach Barcelona Konsequenzen und legte seinen Posten bei CM Ducati nieder. «Null Punkte in 16 Rennen sind nicht akzeptabel», hielt der renommierte Italiener fest. «Im Sport zählen nur Ergebnisse, vielleicht bin ja ich das Problem.»
Wer beim nächsten Event in Portimao als Crew-Chief von Kofler arbeiten wird, ist offen. Unklar ist auch, wie es mit dem Österreicher weitergeht: Die Trennung von Kofler und dem Team CM Ducati vor den drei finalen Übersee-Veranstaltungen in Argentinien, Indonesien und Australien steht im Raum.
Kofler hat mit dem Team von Alessio Cavaliere einen Vertrag für die gesamte Saison 2022, sämtlichen vereinbarten Zahlungen kam er nach eigener Auskunft fristgerecht nach.
«Nach Barcelona gab es ein Gespräch wegen der Ergebnisse», sagte Max gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ganz klar, sie sind nicht so, wie ich mir das vorstelle. So wie sie glauben, dass es nur an mir liegt, ist es aber definitiv nicht. Es gibt immer wieder Sachen, die nicht passen. Dann kommen keine besseren Ergebnisse heraus. Es hieß, dass gute Ergebnisse vor den Überseerennen wünschenswert wären. Klar gesprochen, dass ich nicht nach Übersee gehe, wurde aber noch nicht. In Portimao wird sich herausstellen, ob und wie es weiterlaufen wird. Das Team wird verstehen, dass ich nicht für Rennen bezahle, die ich nicht fahre.»
«Ich bin gespannt, wie das weitergeht und wen ich als Crew-Chief bekomme», ergänzte der Ducati-Pilot. «Es besteht auch die Möglichkeit, dass wir die Zusammenarbeit im beiderseitigen Einvernehmen nach Portimao beenden. So, wie es die letzten drei Events gelaufen ist, kann es nicht weitergehen. Dann macht die ganze Aktion keinen Spaß und ich muss Kopf und Kragen riskieren, um 22. statt 25. zu werden.»