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Marcel Schrötter (MV Agusta/14.): Viel zu weit weg

Von Friedemann Kirn
MV-Agusta-Pilot Marcel Schrötter verlor am ersten Supersport-Testtag auf Phillip Island fast 2,7 sec auf die Spitze – und wunderte sich, warum er nicht einmal die eigenen Rundenzeiten vom Vorjahr erreichte.

Den ersten Vorgeschmack auf seine Zukunft als Supersport-Pilot hat Marcel Schrötter im November letzten Jahres erhalten. Als Wildcard in Phillip Island hatte er Platz 6 in der Superpole und nach einem Ausrutscher in Rennen 1 den siebten Platz im zweiten Lauf sichergestellt – ein insgesamt gelungenes Debüt.

Entsprechend zuversichtlich flog er zum Saisonauftakt 2023 an den gleichen Schauplatz, erlebte den ersten Testtag auf der malerischen Piste am Südzipfel des Fünften Kontinents aber als Enttäuschung. Der 30-jährige Bayer kam nicht über den 14. Platz hinaus und wunderte sich, warum er sowohl beim letzten Grand Prix in Phillip Island auf seinem Kalex-Moto2-Prototypen als auch bei seinem Einstand auf der MV Agusta F3 800 RC schneller gewesen war. «Heute lief eigentlich kaum etwas so, wie wir uns das vorgestellt hatten», räumte der langjährige GP-Pilot ein. «Wegen eines defekten Sensors hatten wir heute morgen Probleme mit dem Anlassen des Motorrads. Nach viel Schrauberei ging es endlich los, doch dann kamen wieder Kleinigkeiten dazwischen, und es dauerte zwei oder drei Exits, bis die notwendigen Dinge geregelt waren.»

Als er endlich Gas geben wollte, wurden rote Flaggen geschwenkt, abermals verlor Schrötter Zeit in der Box.

«Doch auch dann, als ich endlich freie Fahrt hatte, habe ich große Mühe gehabt, Speed aufzunehmen. Ich war richtig langsam. Ich habe mich aber auch, ehrlich gesagt, nicht wirklich wohl gefühlt auf dem Motorrad. Es ließ sich schlecht einlenken, das Fahrverhalten passte nicht, und ich spürte selbst: Ich stehe hier mehr, als ich fahre», schilderte er SPEEDWEEK.com. «Es ist sehr komisch, denn im Grand Prix war ich um einiges schneller, ebenso wie im Supersport-Rennen im November. Es kann ja nicht sein, dass ich beim ersten Mal auf einem fremden Motorrad und bei schlechteren Bedingungen um eine Sekunde schneller fahre als jetzt. Dass man am ersten Tag nach der Winterpause vielleicht nicht gleich schneller wird, das kann ich akzeptieren, im Bereich von einer halben Sekunde. Doch so weit weg zu sein, ist sehr, sehr komisch» grübelte er und fügte hinzu, manche Abläufe in der Box hätten reibungsloser laufen können.

Ein Lichtblick kam am Ende des ersten Testtags. «Mit der aktuellen Rennmaschine habe ich mich etwas wohler gefühlt. Zum Ende hin wurde das Gefühl von Runde zu Runde besser», bemerkte er. «Aber wir sind viel zu weit weg von der Spitze, die Jungs da vorne sind richtig flott, vor allem die ersten zwei.»

Um wichtige Updates wie die neue Motorelektronik auszuprobieren, fehlte am ersten Tag die Zeit. «Die Elektronik kam zu kurzfristig. Wenn alles nach Plan verlaufen wäre, hätten wir sie heute Nachmittag probiert. Doch so, wie der Tag gelaufen ist, haben wir andere Probleme», stellte Schrötter fest. «Auch ohne die neue Elektronik haben die Jungs viel zu analysieren und zu vergleichen. Ich hoffe, dass wir morgen einen Schritt in die richtige Richtung machen können.»

Zeiten Supersport- Test Phillip Island, 1. Session:
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Nicolo Bulega  Ducati 1:33,564 min
2. Stefano Manzi  Yamaha 1:33,907
3. Yari Montella  Ducati 1:34,345
4. Raffaele De Rosa  Ducati 1:34,473
5. Niki Tuuli  Triumph 1:34,792
6. Federico Caricasulo  Ducati 1:34,802
7. Oliver Bayliss  Ducati 1:34,989
8. Andrea Mantovani  Yamaha 1:35,096
9. Adrian Huertas  Kawasaki 1:35,420
10. Can Öncü Kawasaki 1:35,536
11. Valentin Debise  Yamaha 1:35,745
12. Jorge Navarro  Yamaha 1:36,070
13. Nicholas Spinelli  Yamaha 1:36,084
14. Glenn van Straalen  Yamaha 1:36,223
15. Marcel Schrötter  MV Agusta 1:36,253
16. Bahattin Sofuoglu  MV Agusta 1:36,370
17. Apiwath Wongthananon  Yamaha 1:36,614
18. Anupab Sarmoon  Yamaha 1:36,705
19. Adam Norrodin  Honda 1:38,868
20. Tarran Mackenzie  Honda 1:38,939
21. Harry Truelove  Triumph 1:42,029
22. John Mcphee  Kawasaki
Zeiten Supersport- Test Phillip Island, 2. Session:
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Nicolo Bulega  Ducati 1:33,527 min
2. Stefano Manzi  Yamaha 1:33,743
3. Oliver Bayliss  Ducati 1:34,103
4. Federico Caricasulo  Ducati 1:34,242
5. Can Öncü  Kawasaki 1:34,285
6. Adrian Huertas  Kawasaki 1:34,445
7. Raffaele De Rosa  Ducati 1:34,790
8. Nicholas Spinelli  Yamaha 1:34,850
9. Niki Tuuli  Triumph 1:34,878
10. Yari Montella  Ducati 1:34,920
11. Valentin Debise  Yamaha 1:35,198
12. Glenn van Straalen  Yamaha 1:35,282
13. Andrea Mantovani  Yamaha 1:35,546
14. Marcel Schrötter  MV Agusta 1:35,891
15. Jorge Navarro  Yamaha 1:35,921
16. Apiwath Wongthananon  Yamaha 1:36,310
17. Bahattin Sofuoglu  MV Agusta 1:36,571
18. Anupab Sarmoon  Yamaha 1:36,905
19. Adam Norrodin  Honda 1:37,098
20. Harry Truelove  Triumph 1:38,864
21. John Mcphee  Kawasaki 1:43,047
22. Tarran Mackenzie  Honda
Zeiten Supersport- Test Phillip Island, Tag1 kombiniert:
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Nicolo Bulega  Ducati 1:33,527 min
2. Stefano Manzi  Yamaha 1:33,743
3. Oliver Bayliss  Ducati 1:34,103
4. Federico Caricasulo  Ducati 1:34,242
5. Can Öncü  Kawasaki 1:34,285
6. Yari Montella  Ducati 1:34,345
7. Adrian Huertas  Kawasaki 1:34,445
8. Raffaele De Rosa  Ducati 1:34,473
9. Niki Tuuli  Triumph 1:34,792
10. Nicholas Spinelli  Yamaha 1:34,850
11. Andrea Mantovani  Yamaha 1:35,096
12. Valentin Debise  Yamaha 1:35,198
13. Glenn van Straalen  Yamaha 1:35,282
14. Marcel Schrötter  MV Agusta 1:35,891
15. Jorge Navarro  Yamaha 1:35,921
16. Apiwath Wongthananon  Yamaha 1:36,310
17. Bahattin Sofuoglu  MV Agusta 1:36,370
18. Anupab Sarmoon  Yamaha 1:36,705
19. Adam Norrodin  Honda 1:37,098
20. Harry Truelove  Triumph 1:38,864
21. Tarran Mackenzie  Honda 1:38,939
22. John Mcphee  Kawasaki 1:43,047

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