Supersport wieder wichtiger: Neue Honda CBR600RR
Seit 2017 wurde die CBR600RR von Honda in Europa nicht mehr beworben, erhältlich war das Supersport-Motorrad nur noch für den Einsatz auf der Rennstrecke. Grund hierfür war, dass die Mini-Fireblade die Abgasnorm Euro4 nicht erfüllte. Aber auch der Trend zu mehr Hubraum bei sportlichen Motorrädern und die zunehmende Beliebtheit von Naked- und Adventure-Bikes spielten eine Rolle. Dass die CBR600RR im internationalen Rennsport bald verschwunden war, wurde in Kauf genommen.
2020 überraschte Honda jedoch mit einem aktuellen Modell für den asiatischen Markt und der Rückkehr in die Weltmeisterschaft 2023, was jedoch einzig dem Engagement von Petronas Honda-Teamchefin Midori Moriwaki zu verdanken war. Allerdings fuhren die mit Leistungsmangel kämpfenden Honda-Piloten Tarran Mackenzie und Adam Norrodin zumeist am Ende des Feldes und beendeten die Weltmeisterschaft nur auf den Plätzen 18 und 25.
Noch größer war die Überraschung, als Honda am Dienstag die Wiedereinführung der CBR6000RR in Europa und Deutschland bekannt gab. Laut Honda zieht die Nachfrage sportlicher Mittelgewichte wieder an.
Für die jüngste Auflage haben die Honda-Entwickler das Motorrad von vorn bis hinten durchleuchtet und nach möglichen Verbesserungen gesucht. So erfüllt der Reihenvierzylinder nun die Abgasnorm Euro5+, ohne an Performance zu verlieren. Der Motor leistet weiterhin 121 PS, das Drehmoment fällt mit 63 Nm bei 11.500/min etwas niedriger aus. Insgesamt soll die Fahrbarkeit verbessert sein. Throttle by Wire ist obligatorisch und das dazu gehörende Elektronikpaket entspricht dem der neuen Fireblade.
Insgesamt scheint das Modell zwar nicht grundlegend neu zu sein, allerdings überzeugte die CBR600RR mit dem Gewinn der japanischen Supersport-Serie 2021 und 2022.
Allein mit der Wiedereinführung in Europa steigen die Chancen, dass mehr Teams die CBR600RR einsetzen werden und die Supersport-WM mittelfristig bunter wird.