Marcel Schrötter: «Tut weh, nicht leicht zu erklären»
Marcel Schrötter hatte sich für 2024 mehr erhofft
Mit sieben Podestplätzen und WM-Rang 3 hatte Marcel Schrötter im Vorjahr einen hervorragenden Einstand in der Supersport-Klasse. Daraus resultierten für den Bayer und sein Team MV Agusta Reparto Corse hochgesteckte Ziel für 2024.
Der 31-Jährige begann die Saison mit vier Podesträngen auf Phillip Island und in Barcelona sehr stark, doch seither lief nicht mehr viel zusammen und Schrötter hatte den Top-3 Adrian Huertas (Aruba.it Ducati), Stefano Manzi (Ten Kate Yamaha) sowie Yari Montella (Barni Spark Ducati) meist wenig und oft nichts entgegenzusetzen.
Wenn am kommenden Wochenende in Jerez die beiden letzten Supersport-Rennen stattfinden, dann geht es für den fünftplatzierten Schrötter nur noch um WM-Rang 4. Derzeit fehlen ihm 14 Punkte auf den Franzosen Valentin Debise (Evan Bros Yamaha), auf den hinter ihm liegenden Federico Caricasulo (Motozoo MV Agusta) hat er 20 Zähler Vorsprung.
«Es überwiegt die Enttäuschung, wie diese Saison verlaufen ist», erzählte Schrötter. «Nachdem wir letztes Jahr in meinem Rookie-Jahr in der Supersport-Weltmeisterschaft eine sehr schöne Saison hatten, tut es mir sehr leid für mich, alle Sponsoren und alle, die immer hinter mir gestanden haben. Nach der Bronzemedaille war das Ziel für 2024, das zu toppen. Es hätte besser werden müssen, denn wir hatten gute Ideen, um das Motorrad zu verbessern. Aber die Konkurrenz hat größere Schritte gemacht, während wir oft nur ähnliche oder gleiche Zeiten wie im letzten Jahr gefahren sind. Außerdem sind im Laufe der Saison einige Dinge passiert, die nicht hätten passieren dürfen. Am Ende schaut jeder nur auf meine Ergebnisse, und die lagen manchmal weit unter meinem Wert. Das tut weh, und es ist nicht einfach zu erklären, wie es dazu kam.»
Schrötter, der sich selbst managt, hat in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Supersport-Teams gesprochen, nachdem klar war, dass sich der Aufstieg in die Superbike-Klasse nicht bewerkstelligen lässt.
Mit dem Wepol-Team von Ludek Weag führte er fruchtbare Gespräche und hat ein Angebot vorliegen – die Truppe steigt für 2025 von Triumph auf Ducati um.
Zu einer weiteren Möglichkeit könnte sich das Kawasaki-Team von Manuel Puccetti entwickeln. Der Italiener hat sich bereits mit Moto2-WM-Pilot Jeremy Alcoba geeinigt und zeigt Interesse am Süddeutschen. Die Entscheidung von Kawasaki Japan, ob eine zweite werksunterstützte ZX-6R mit 636 ccm zum Einsatz kommen wird, steht allerdings noch aus.