Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

MV Agusta: Kawasaki schnappte den Wunschfahrer weg

Von Ivo Schützbach
Die Zusammenarbeit von Marcel Schrötter und MV Agusta Reparto Corse in der Supersport-WM endet nach dem kommenden Wochenende in Jerez. «Es gibt nicht mehr viele schnelle Fahrer», sagt Teamchef Andrea Quadranti.

MV Agusta und Marcel Schrötter haben zusammen einiges erreicht: 2023 holte der Bayer WM-Bronze, derzeit liegt er auf dem fünften Gesamtrang und kann beim Finale in Jerez an diesem Wochenende noch Vierter werden. Marcel eroberte für den Hersteller aus Varese acht zweite und drei dritte Plätze – doch der Anspruch von Fahrer und Team ist höher.

Es steht bereits fest: Schrötter und das Team MV Agusta Reparto Corse werden sich nach zwei gemeinsamen Saisons trennen.

Bahattin Sofuoglu, der noch ein Jahr länger als Schrötter für die Mannschaft von Andrea Quadranti fuhr, schlug bereits für das vorletzte Saisonmeeting in Estoril einen anderen Weg ein und tritt jetzt für das Team Yamaha Thailand an.

Für den Türken kam der langjährige Moto2-Pilot Bo Bendsneyder aus den Niederlanden, der die letzten beiden Events in Portugal und Spanien als Vorbereitung für 2025 nutzt, dann wird er die gesamte Supersport-WM für das Team MV Agusta Reparto Corse bestreiten. Mit den Rängen 8 und 5 hatte er einen guten Einstand und konnte im zweiten Lauf sogar Schrötter schlagen, der seit einigen Rennen über schwindende Leistung klagt, aber bereits sein gesamtes Motorenkontingent ausgeschöpft hat.

Wegen des zweiten Platzes neben Bendsneyder verhandelte Quadranti mit Moto2-WM-Pilot Jeremy Alcoba, der aber bei Kawasaki Puccetti unterschrieb.

«Dadurch habe ich einige Zeit verloren», hielt der Tessiner im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Ich verhandle nicht mit zehn Fahrern. Ich möchte einen, also verhandle ich mit dem einen. Nachdem das nicht gut ausging, muss ich alles von Anfang an evaluieren. Es gibt nicht mehr viele schnelle Fahrer – und null Siegfahrer.»

Von den diesjährigen Moto2-WM-Piloten ist keiner für 2025 verfügbar, das Gleiche gilt für die Top-3 der Supersport-WM, Adrian Huertas, Stefano Manzi und Yari Montella.

Quadranti schaut sich in allen Serien um. «Einen aus der spanischen Moto2-Meisterschaft zu nehmen, wäre ein Glücksspiel», bemerkte er. «Das Gleiche gilt für Fahrer aus der nationalen Superbike- oder Supersport-Meisterschaft. Derzeit habe ich drei Namen im Kopf.»

Einer davon dürfte der Franzose Valentin Debise sein, derzeit Vierter der Supersport-WM.

«Ich muss auch noch mit MV reden», ergänzte der Teameigentümer. «Wir haben seit Mai 2023 kein Rennen gewonnen, das ist lange her. Sicher muss uns auch MV bei der Entwicklung helfen, sonst sind wir nicht konkurrenzfähig. Es reicht noch nicht mal für Podestplätze. Für mich stimmt die Balance-Regel nicht. Sie beachtet nur die Motorleistung und den Topspeed, aber nicht das gesamte Paket.»


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