MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Yamaha schickt R6 in Rente, die Zukunft gehört der R9

Von Kay Hettich
Die Yamaha R9 wurde in Jerez hergezeigt

Die Yamaha R9 wurde in Jerez hergezeigt

Mit dem Saisonfinale der Supersport-WM 2024 endete die lange und erfolgreiche Ära der Yamaha R6. Die Messlatte für ihren Nachfolger, die in Jerez vorgestellte R9, liegt hoch.

Am Ende ist die Yamaha R6 Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden. Weil die Supersport-WM immer mehr zum Yamaha-Cup verkommen war, entschieden sich FIM und Dorna zur Öffnung des Reglements für Motorräder mit größerem Hubraum. Seit 2022 gibt es das ‹Next-Generation-Reglement›, das den Einsatz von Motorrädern wie der Ducati V2, MV Agusta F3 800 und der Triumph Street Triple 765 RS erlaubte – und 2024 stieg QJ Motor mit der SRK800RR ein, wenn auch außerhalb der Konkurrenz.

Konnte im ersten Jahr der überragende Dominique Aegerter noch die Fahrer-Weltmeisterschaft für Yamaha gewinnen, dominierte anschließend Ducati mit Nicolò Bulega und Adrian Huertas. Die Herstellerwertung wurde schon seit 2022 von Ducati gewonnen.

Mit der R9 wird ab 2025 auch Yamaha mit einem solchen Next-Generation-Motorrad an der Supersport-WM teilnehmen – dabei fuhr Stefano Manzi beim Saisonfinale in Jerez wie zum Trotz zum einzigen Mal in diesem Jahr beide Siege ein! Und mit Valentin Debise stand im zweiten Rennen sogar ein weiterer Yamaha-Pilot auf Platz 2.

«Es war die perfekte Art, das Ende der 25-jährigen Renngeschichte der R6 mit einem Doppelsieg für Stefano Manzi zu feiern», kommentierte Rennchef Andrea Dosoli das Ergebnis. «Stefano fuhr in beiden Rennen unglaublich, im ersten war er so stark, dass ihn niemand herausfordern konnte, und im zweiten zeigte er Widerstandskraft, als Valentin Debise ihn das ganze Rennen über hart unter Druck setzte. Das Jahresende war für Manzi beeindruckend, in den letzten 14 Rennen des Jahres verpasste er nur einmal das Podium, als er im Nassen in Magny-Cours stürzte. Glückwünsche gehen auch an das Ten-Kate-Team, das zum vierten Mal in Folge die Teammeisterschaft gewann.»

Am Donnerstag vergangener Woche wurde im Fahrerlager von Jerez die mit einem Dreizylindermotor ausgestattete R9 vorgestellt.

«Es war ein besonderes Ereignis für Yamaha, als wir die neue R9 zum ersten Mal präsentierten. Ich freue mich, dass sie so gut aufgenommen wurde, was darauf hindeutet, dass dies in Bezug auf den Markt und den Rennsport der richtige Weg ist», stellte Dosoli erleichtert fest. «Natürlich bedeutet die Begrüßung eines neuen Motorrads, dass die Zeit der R6 nach 25 Jahren endet. In dieser Zeit war die R6 zweifellos eines der besten Motorräder in der Supersport-Klasse und gewann zehn Fahrer-Weltmeisterschaften, zehn Hersteller-Meisterschaften und 147 Rennsiege. Es war ein schöner Abschluss dieses Kapitels, als Stefano Manzi in ihren letzten Rennen zwei Rennsiege holte, bevor wir im nächsten Jahr zur R9 wechseln.»

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