Moto2-Umstieg von Adrian Huertas: Erstaunliche Zeiten
Reihenweise fanden gescheiterte Moto2-Fahrer in den vergangenen Jahren den Weg in die Supersport-WM und waren oder sind dort vielfach erfolgreich. Andersherum gibt es kaum Beispiele, eines davon ist der Dritte der Moto2-WM 2024, Manuel Gonzalez, der dem SBK-Paddock entstammt.
Für 2025 hat Supersport-Weltmeister Adrian Huertas einen Moto2-Vertrag mit dem Team Italtrans unterschrieben, der 21-jährige Spanier war 2021 auch schon Supersport-300-Champion. Weil ihm Ducati für nächste Saison keinen Platz in der Superbike-WM anbieten konnte, schlug er einen anderen Weg ein und versucht sich nun im GP-Fahrerlager.
Bei seiner ersten Ausfahrt mit der Kalex, wie alle Moto2-Maschinen mit einem 765-ccm-Dreizylindermotor von Triumph bestückt, gab er sofort eine beachtliche Talentprobe ab. Nach zwei Tagen auf dem Circuito de Jerez fehlen ihm nur 0,321 sec auf die Bestzeit von Deniz Öncü (Red Bull KTM Ajo), womit Huertas Bester der Rookies war.
«Ein positiver Test, wir haben hart gearbeitet», erzählte Adrian beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Ich komme von einem anderen Motorrad, wir konnten viele Verbesserungen erzielen. Unsere Basis ist gut, mit ihr können wir in der Saisonvorbereitung arbeiten.»
Huertas pilotierte dieses Jahr eine Ducati Panigale V2 mit 955 ccm, in den beiden Jahren davor saß er auf einer Kawasaki mit einem 600-ccm-Reihenvierzylindermotor.
Was gefällt ihm an der Moto2-Maschine? «Das Heck fühlt sich gut an, das Bike ist sehr leicht und lässt sich einfach fahren», beschrieb der 16-fache WM-Laufsieger. «Ich kann mich schnell anpassen, mein Gefühl war von Anfang an gut. Mit den Reifen fühlte ich mich auch gleich vertraut, die Gummimischungen von Pirelli sind beinahe gleich, wie wir sie in der Supersport-WM hatten. Ganz anders sind die Bremsen, diesbezüglich muss ich meinen Stil modifizieren.»
Seinen nächsten Einsatz wird Huertas erst im Februar haben, wenn die IRTA-Tests anstehen. Als Ziel hat er sich gesetzt, 2025 bester Klassenneuling zu sein. «Ich habe gesehen, dass Manuel Gonzalez schnell ist», erzählte der 21-Jährige. «Das gab mir Selbstbewusstsein und ich konnte mir die Frage stellen, weshalb mir das nicht auch gelingen soll. Ich will seinen Schritten folgen, er leistet hervorragende Arbeit.»
Ergebnisse Moto2 Test Jerez (22. November):
1. Deniz Öncü (TR), Kalex, 1:40,679 min
2. Adrian Huertas (E), Kalex, +0,321 sec
3. Izan Guevara (E), Boscoscuro, +0,617
4. Tony Arbolino (I), Boscoscuro, +0,739
5. Collin Veijer (NL), Kalex, +0,862
6. Daniel Holgado (E), Kalex, +0,918
7. David Alonso (CO), Kalex, +0,920
8. Ivan Ortola (E), Boscoscuro, +1,250