Verletzungs-Update Philipp Öttl: Diagnose liegt vor
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Philipp Öttl arbeitet an seinem Comeback
Nach seinem Sturz bei den Testfahrten am 18. Februar war Philipp Öttl körperlich nicht in der Lage, beim Saisonstart in Australien anzutreten. Am Tag zuvor hatte der Supersport-Rückkehrer mit der zweitbesten Zeit hinter Bo Bendsneyder (MV Agusta) aufhorchen lassen, dann passierte der verhängnisvolle Sturz am Eingang von Kurve 6. «Ich bin anders reingefahren und war etwas von der Linie, da ist mir das Vorderrad weggerutscht», schilderte der Bayer. «Das linke Knie habe ich mir ganz schön verdreht, das Motorrad ist über mich drüber gefallen.»
Am Montag nach dem Rennen flog Öttl von Melbourne nach München, wo er am vergangenen Dienstag, 25. Februar, landete und von seinem Physiotherapeuten abgeholt wurde. «Wir sind dann zusammen zum Orthopäden nach Rosenheim gefahren, der hat sich das Knie noch mal genau angeschaut», erzählte der Ducati-Pilot SPEEDWEEK.com. «Ich hatte Glück im Unglück: Ein bisschen mehr und die meisten Bänder wären abgerissen gewesen. So ist nur das vordere Kreuzband ein bisschen angerissen, aber das sollte von allein wieder werden und kein Problem sein. Wenn es verheilt ist, müssen wir schauen, wie groß die Stabilität ist. Sollte sie nicht genügend sein, müssen wir eventuell operieren. Wir gehen von einem Heilungsprozess von zwei bis drei Wochen aus.»
Bis zum Europa-Auftakt in Portimao am letzten März-Wochenende sind es noch knapp vier Wochen. «Wie meine Vorbereitung bis dahin ausschaut, hängt davon ab, wann ich wieder einigermaßen fit bin», so Öttl. «Vielleicht kann ich davor irgendwo ein Training fahren, es gibt noch keinen konkreten Plan. Ich gehe davon aus, dass Portimao gehen wird, aber ich kann noch nicht abschätzen, ob ich richtig fit sein werde. Ich mache jeden Tag Physiotherapie, es geht schon deutlich mehr als in Australien, es wird besser. Ich kann aber nach wie vor nicht auf einem Motorrad sitzen.»
Öttl startet dieses Jahr für das Team Feel Racing Ducati, das in den vergangenen zwei Saisons mit Adrian Huertas und Nicolo Bulega die Weltmeisterschaft gewann. Natürlich ist es für den 28-Jährigen ein herber Rückschlag, dass er in Australien leer ausging. Aber es kommen noch elf Rennwochenenden, also 22 Läufe. Was die Punkteverteilung der Gegner betrifft, hätte es für Philipp auch schlimmer kommen können. Zwar führen Tom Booth-Amos (Triumph) und Stefano Manzi (Yamaha) mit jeweils 45 Zählern, die folgenden Fahrer blieben aber hinter ihren Möglichkeiten. Bo Bendsneyder (MV Agusta), der den Speed für Siege hatte, wurde nur Vierter und Dritter. Und Marcel Schrötter (Ducati) stürzte im zweiten Lauf in Führung liegend, womit der Bayer lediglich seine 16 Punkte vom ersten Rennen auf dem Konto hat. Can Öncü und Jaume Masia crashten im zweiten Lauf ebenfalls.