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Rekonvaleszenter Philipp Öttl: Ärzte sind sich einig

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl ist auf dem Weg der Genesung

Philipp Öttl ist auf dem Weg der Genesung

Wegen einem Riss im vorderen Kreuzband des linken Knies musste Philipp Öttl auf den Saisonstart der Supersport-WM 2025 verzichten. Am heutigen Donnerstag vor dem Europa-Auftakt in Portimao nahm er eine wichtige Hürde.

Zum normalen Prozedere in der Superbike-WM und ihren Rahmenkategorien gehört, dass ein Fahrer, der verletzungsbedingt auf ein Rennen verzichten musste, beim folgenden Event vorab zur medizinischen Untersuchung muss, um die ärztliche Freigabe zu erhalten.

Am Donnerstagvormittag um 10.10 Uhr, Portimao liegt gegenüber MEZ eine Stunde zurück, wurde Philipp Öttl im Autodromo do Algarve bei Rennärztin Monica Lazzarotti und zwei portugiesischen Kollegen vorstellig: Fünf Wochen sind vergangen, seit sich der Bayer bei einem Sturz am 18. Februar während Testfahrten in Australien einen Riss im vorderen Kreuzband des linken Knies zugezogen hat.

Die positiven Neuigkeiten vorab: Philipp wurde für fit erklärt und wird beim Europa-Auftakt der Supersport-WM am kommenden Wochenende in Portugal dabei sein.

«Mir geht es besser, auf dem Supermoto-Motorrad fehlte mir gar nichts», erzählte der Ducati-Pilot beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Auf der Supersportmaschine merke ich es noch, vor allem in Linkskurven. Ich kann das nicht genau beschreiben, ich glaube, es ist eine Kombination aus mangelnder Kraft und der Zentrierung des Knies. Auf dem Fahrrad ist die Bewegung zweidimensional, sobald die dritte Dimension dazu kommt, wird es seltsam. Kraft fehlt mir gar nicht so viel, es geht mehr um die Ansteuerung, auf die ich aber nicht viel Einfluss habe.»

«Die drei Ärzte hatten bereits alle Infos von mir, sie fragten mich dann noch, was ich die vergangenen Wochen gemacht habe», beschrieb Öttl. «Sie gehen von den Bildern und ihren Erfahrungen als Ärzte aus, sie haben schon alles gesehen. Das sind auch sehr sportorientierte Leute, sie kennen die Anforderungen und wissen, ob es geht oder nicht. Mit Monica war ich auch immer wieder mal in Kontakt und habe sie auf dem Laufenden gehalten. Ein Fahrer will immer fahren, ich gehe davon aus, dass es geht. Wie gut es geht, weiß ich nicht. Ich glaube nicht, dass ich auf 100 Prozent bin, aber trotzdem kann ich Motorrad fahren.»

Nach Absprache mit den Ärzten und seinem Physiotherapeuten hat Öttl auf eine Knie-OP verzichtet; ob die natürliche Heilung für die vollkommene Wiederherstellung genügt, lässt sich Stand heute nicht sagen.

Öttl liegt auf jeden Fall weit vor dem Zeitplan: Für gewöhnlich empfehlen Ärzte den langsamen Wiedereinstieg in den Sport erst nach drei Monaten. Bei Kontaktsportarten wie Fußball kann es 9 bis 12 Monate dauern, bis der Patient wieder trainieren kann.

«Mein Knie ist ein bisschen instabil, was durch den Riss im Kreuzband kommt», beschrieb Philipp seinen Zustand. «Wenn es verheilt ist, müssen wir noch mal eine MRT machen. Mein Gefühl ist: Wenn das Knie wieder so stabil ist wie zuvor, dann muss ich nichts machen. Wenn nicht, dann kann oder sollte ich etwas machen lassen. Es dauert Monate, bis wir das wissen. Ich hatte zweimal am Tag Therapie, in der Früh und am Nachmittag. Wir waren im Wasser und haben Lymphdrainagen gemacht. Das erste Ziel war, die Schwellung wegzubekommen, weil man das Knie sonst nicht bewegen kann. Dann konnten wir im Wasser relativ schnell etwas Bewegung reinbringen. Wenn du bei so einer Verletzung nicht einigermaßen betreut bist, dann kannst du das vergessen. In der Physiotherapie ist man dazu übergegangen, dass man sich auch bei so einer Verletzung bewegen muss und nicht mehr ruhigstellt.»


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