David Linortner nach Honda-Debüt zufrieden
David Linortner fährt für PTR Honda
Vom 14. bis 16. Januar durfte sich David Linortner in Almeria drei Tage lang mit einer Vorjahres-Honda des PTR-Teams einrollen. Am 20./21. Januar begann für den Österreicher die Supersport-WM-Saison mit einem zweitägigen Test in Portimao an der Algarve dann richtig.
Für den Dritten der IDM Supersport 2012 kein leichter Anfang: Sonntag regnete es durchgängig, Montagmorgen ebenfalls. Erst am Nachmittag trocknete es ab. «Jetzt haben wir dafür ein Set-up für Trocken und Nass», meinte Linortner. «Am Sonntag hatte ich nach einem Highsider auch meinen ersten Crash des Jahres. Mir passierte aber nichts, nur blaue Flecken.»
«Die Traktionskontrolle hat nicht so funktioniert, wie ich sie brauche», analysierte der Wiener. «Die Engländer verfolgen eine andere Philosophie, wie ich sie gewohnt bin. Wenn ich Vollgas gebe, schaltet die Traktionskontrolle ab. Das Team geht davon aus, dass der Fahrer im sicheren Bereich ist, wenn er Vollgas gibt. Es wird mit mehr Drift gefahren.»
Von seiner IDM-Yamaha war Linortner Elektronik von Magneti Marelli gewöhnt, in der Honda ist eine von Motec verbaut. Auch die Federelemente sind für den 21-Jährigen neu. «Bislang fuhr ich Öhlins, das PTR-Team hat Werksmaterial von Bitubo.» Mit diesem wurde bereits Chaz Davies 2011 auf Yamaha Supersport-Weltmeister.
«Ich habe bei Null angefangen», hielt Linortner fest. «Nach und nach haben wir Federn gewechselt und alles an mich angepasst. Im Nassen sind die Federelemente von Bitubo genial, im Trockenen auch gut. Insgesamt funktioniert das ja alles ähnlich. Wir haben sogar mehr Einstellmöglichkeiten als bei Öhlins-Dämpfern.»
Ohne Messer zwischen den Zähnen
Auf die Bestzeit von Teamleader Sheridan Morais verlor der Österreicher 1,5 Sekunden, war aber schneller als seine drei anderen Teamkollegen. «Ich fuhr nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen», versicherte er. «Ich bin deshalb recht zufrieden, liege im Plan. Für die Saison bin ich vorsichtig optimistisch. Bei 13 Grad herrschten nicht gerade perfekte Bedingungen, zudem fuhr ich über 100 Runden. Das ging an die Konzentration.»
Vor dem Saisonstart in Australien am 24. Februar hat Linortner noch zwei Testtage auf Phillip Island. «Die Honda ist anders als meine bisher gewohnte Yamaha», hielt er fest. «Sie hat mehr Wheelie-Neigung, ist auf der Bremse nervöser, dafür etwas handlicher.»
Der Südafrikaner Sheridan Morais soll für PTR Honda Weltmeister werden. Damit ist er auch für Linortner der erste Gradmesser. «Er ist der Mann, den es zu schlagen gilt», weiss der Schützling von Günther Knobloch. «Er war trotz schlechter Bedingungen in Portimao 0,2 Sekunden schneller, als die schnellste Rennrunde 2012. Morais hat die letzten Tage einen gute Job gemacht, ist stark drauf. Er hat in Almeria ein Basis-Set-up erarbeitet, das mir aber nur bedingt hilft, da ich viel grösser bin als er.»