Kevin Wahr in Assen: «Lieber fall ich runter!»
Kevin Wahr (19) zeigte wieder eine tadellose Leistung
Bereits im Warm-up bei schwierigen Mischbedingungen deutete der Nagolder mit Platz 7 an, dass heute mit ihm zu rechnen ist und es nach vorne gehen sollte. Im Rennen knüpfte er an den Speed vom Morgen an und erkämpfte sich einen zehnten Rang - zeitweise lag er sogar auf Position 7!
«Ich war froh, dass ich bereits am Start Plätze gutmachen konnte. Wenn du in der Supersport WM nach der ersten Runde nur 15. bist, dann machst du vielleicht noch 2 oder 3 Plätze gut, weil es von der Leistungsdichte so verdammt eng ist», sagt der 25-Jährige. «Ich hatte am Start Glück bzw. bin gut weggekommen und war dann gleich Siebter und konnte mich da einigermaßen halten. Die Jungs von hinten haben dann schon gedrückt und ich muss auch sagen, dass die schon noch einen Tick mehr Erfahrung haben und vielleicht noch etwas aggressiver fahren. Ein oder zwei sind dann durchgeschlüpft und ich war dann auf Platz 10. Im Großen und Ganzen kann ich damit zufrieden sein.»
Wahr befand sich in einer illustren Gruppe bestehend aus Roberto Rolfo, Roberto Tamburini und mit Raffaele De Rosa und Kevin Coghlan waren auch der WM-Dritte und der WM-Leader mit von der Partie. Beinharte Positionskämpfe inklusive, kein Zentimeter wurde in dieser Gesellschaft kampflos preisgegeben.
Zwei Runden vor Rennende wurde der Schwabe von Bussolotti auf Platz 11 verdrängt. Nach dem Überholmanöver des Italieners fuhr Wahr mit dem Messer zwischen den Zähnen und folgte ihm wie ein Schatten. «Die Gruppe vor uns war nicht weit weg, aber es war klar, dass ich da nicht mehr rankomme und waren am Ende mit den abbauenden Reifen etwas schneller. Aber ich hatte dann Bussolotti vor mir und wäre lieber runtergefallen, als hinter ihm ins Ziel zu kommen» schildert der Yamaha-Pilot seine Gedanken.
In der letzten Runde auf der Anfahrt von 'Stekkenwal‘ zur Kurve 9 'De Bult‘, setzte er dann den Angriff und überholte auf der Bremse. «Auf der Bremse bin ich nicht so schlecht. Ich habe gesehen, dass ich ihm da auch immer ein Stück näher kam. Ich habe geschaut, dass ich aus der Kurve 8 gut rauskomme und Schwung mitnehmen kann. Dann habe ich geschaut, wann er bremst, habe dann noch eine Sekunde gewartet und erst dann gebremst. Ich konnte ihn überholen und den Vorsprung bis ins Ziel retten. So waren wir zumindest in den Top 10. Das ist ein ordentliches, aber kein Traumergebnis» schilderte Wahr motiviert sein Überholmanöver.