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Phillip Island: Kevin Wahr sensationell auf Rang 6!

Von Ivo Schützbach
Kevin Wahr fuhr bei seinem ersten Rennen als Fixstarter in der Supersport-WM auf den beeindruckenden sechsten Platz. So einen Einstand hatte lange kein Deutscher mehr.

Die erfolgreichen Zeiten deutscher Fahrer in der Supersport-WM liegen über zehn Jahre zurück. Von 1997 bis 2003 fuhren Christian Kellner, Thomas Körner und Jörg Teuchert (Weltmeister 2000) in der 600er-Klasse gemeinsam 21 Podestplätze ein.

Ganz so weit ist der 24-jährige Kevin Wahr aus Nagold noch nicht, aber sein sechster Platz als Rookie ist aller Ehren wert. «Wer ist der Junge, wo kommt er her, wo fuhr er bisher?», wollten Journalisten aus Großbritannien, Italien, Frankreich und Australien von SPEEDWEEK.com wissen, als der Yamaha-Pilot als Sechster plötzlich am Ende der Spitzengruppe auftauchte.

Ohne den beeindruckenden Auftritt von Wahr schmälern zu wollen, normal wäre es ein neunter Platz geworden. Kenan Sofuoglu, Michael van der Mark und Ratthapark Wilairot waren vor ihm liegend gestürzt. Aber sitzen bleiben gehört eben auch zum Geschäft.

«Jetzt bin ich auf jeden Fall zufrieden», grinste der Schwabe verschmitzt, als ihm SPEEDWEEK.com gratulierte. «Ich wollte unbedingt ein einstelliges Ergebnis einfahren. Platz 10, 11, 12, das ist alle schön und gut, aber wir haben die Hektik, den Aufwand und den Stress für Australien gemacht, damit etwas Geiles dabei herauskommt. Mit Platz 6 haben wir etwas geschafft. Klar ist der Kenan oder van der Mark runtergeflogen, aber ich sehe das eher von den Zeiten her. Oder wie weit die sich abgesetzt haben. Und das war eben nicht all zu viel.»

Abbruch wegen Öl auf der Strecke

Der erste Versuch des Rennens wurde abgebrochen, als Jack Kennedy nach einem Motorschaden das Öl seiner Honda auf der Strecke versprüht hatte. Im zweiten Anlauf ging es nur noch über fünf Runden. «Ich konnte die Spitze immer sehen», bemerkte Kevin Wahr. «Ich sah auch schnell, wo ich noch hätte Zeit finden können. Aber das sind eben die Sachen, die du im ersten Jahr verlierst, auf einer neuen Rennstrecke. Im nächsten Jahr gewinne ich das dafür.»

«Am Start war ich eher zurückhaltend, habe Plätze verloren», erklärte der Deutsche Meister. «Ich bin es gewohnt, dass ich von 1 starte und ein freies Feld habe. Jetzt sind auf einmal 25 verrückte Italiener um mich herum, die drücken schon. In der ersten Kurve wollte ich nicht herunterfliegen. Ich hätte aggressiver sein können. Wenn ich weiter vorne bin, kann ich da auch mitfahren. Es waren jetzt keine Riesenunterschiede mehr.»

Auf die Führungsgruppe mit fünf Fahrern innerhalb 0,8 sec büßte der Yamaha-Pilot 3 sec ein. Hast du noch alles riskiert, als du die Lücke nach vorne und hinten gesehen hast? «Die letzten zwei Runden ging ich kein Risiko ein», gab Wahr zu. «Ich habe mir bei den Vorderen so viel abgeschaut wie ich konnte. Aber die waren halt gleich eine Sekunde oder mehr weg. Wenn ich das Bike auf Platz 6 liegend weggeschmissen hätte, wäre das blöd gewesen.»

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