Kyle Smith (Honda): Doha-Sieg und Vertrag für 2016
Der Sieg von Kyle Smith kam quasi aus dem Nichts – auch für ihn selbst! Für den letzten Triumph der Supersport-Saison 2015 kam eigentlich nur Kenan Sofuoglu (Kawasaki) in Frage, der am Samstag mit 0,8 sec Vorsprung das Qualifying dominierte – als Fünfter hatte Smith sogar eine volle Sekunde Rückstand.
Doch der Rennsonntag schrieb seine eigene Geschichte. Sofuoglus Dominanz war dahin, um den Sieg beim Wüstenrennen gab es mit dem Weltmeister selbst, PJ Jacobsen (Honda), Lucas Mahias (Yamaha) und Lorenzo Zanetti (MV Agusta) gleich vier Bewerber. Smith gesellte sich mit den schnellsten Rundenzeiten erst bei Rennmitte dazu. Was der Ten Kate-Pilot auf der Piste vorführte, war zum Zunge schnalzen. So quer wie der 24-Jährige in die Kurve reinfuhr, so quer kam er auch wieder raus. Eine Augenweide.
In Runde 9 (von 15) übernahm Smith von Sofuoglu die Führung und fuhr seinen ersten Sieg in der Supersport-WM ein. «So dominant Kenan im Qualifying war, hätte ich nie mit dem Sieg gerechnet. Ich hoffte auf ein Podium aber sicher nicht, ihn schlagen zu können», gab Smith zu. «Wir hatten für das Rennen massive Änderungen am Bike vorgenommen. Etwas, das wir zuvor noch nie probiert hatten, aber es funktionierte. Nach ein paar Runden hatte ich ein tolles Feeling auf meiner CBR und ich konnte immer weiter nach vorne kommen. Jacobsen zu überholen, war schwierig.»
Smith war auf der Hut, als Sofuoglu auf den letzten Runden nicht locker liess. «Kenan ist nicht der Mann, den man in der letzten Runde hinter sich haben möchte», weiss der Rotschopf. «Ich habe also einfach alles gegeben und versucht, keinen Fehler zu machen. Am Ende holte ich den Sieg.»
Für die Saison 2016 kooperiert sein Ten Kate Team mit CORE Motorsport, als Pilot ist PJ Jacobsen gesetzt. Smith fand bei PTR Honda eine neue Heimat.