Honda plant für Superstock 1000: Mit deutschem Team?
Die neue Honda Fireblade kam mit reichlich Verspätung, das Superbike-Team hatte kaum Zeit, sich auf die Weltmeisterschaft 2017 vorzubereiten. Die Ergebnisse sind bekannt, Stefan Bradl und sein tödlich verunglückter Teamkollege Nicky Hayden beschwerten sich seit dem ersten Tag über mangelnde Fahrbarkeit und nicht korrekt arbeitende Cosworth-Elektronik. In der Herstellerwertung ist Honda zu Saisonmitte blamabler Letzter.
Eine weitere Folge der Verspätung ist, dass wir in der Superstock-1000-EM dieses Jahr keine Honda sehen.
Das könnte sich 2018 ändern, wie SPEEDWEEK.com im Exklusiv-Interview mit Honda-Racing-Manager Marco Chini erfuhr.
Marco, werden wir die Fireblade 2018 in der Superstock-1000-EM sehen?
Unser Hauptproblem ist, dass es bei Honda Motor Europe derzeit kein Superstock-Programm gibt, für nächstes Jahr ist es möglich. Dafür brauchen wir ein verlässliches und starkes Team, das an unsere Tür klopft.
Letzten Herbst gab es fortgeschrittene Verhandlungen mit dem deutschen Team Triple-M. Wäre die Fireblade SP2 früher fertig geworden, hätte sich Teamchef Matthias Moser nach seinem Weggang von Ducati nicht für Kawasaki, sondern für Honda entschieden.
Wir mögen dieses Teams, das sind seriöse Leute, welche den Rennsport richtig angehen.
Es ist richtig, dass wir mit ihnen gesprochen haben. Unglücklicherweise kam die SP2 spät, deshalb erübrigten sich weitere Gespräche. Triple-M musste schauen, welches Material verfügbar ist – sie entschieden, dass Kawasaki die bessere Option für 2017 ist. Wir hatten kein Motorrad, Teile kamen spät.
Unser Superbike-Team steht im direkten Kontakt zu Honda Japan und für uns war es schwer, vor der Saison Motorräder zu bekommen. Für ein Superstock-Team wäre es noch schwieriger gewesen.
Wie sehen deine nächsten Schritte aus?
Zuerst brauchen wir ein Team, das mit Honda arbeiten möchte. Sie müssen die richtige Philosophie haben, Honda ist eine spezielle Firma. Dann können wir über Superstock 1000 nachdenken.