Honda: Zweites Team zeigt Interesse an Superstock-EM
Jan Halbich auf der neuen Honda Fireblade
Die neue Honda Fireblade kam mit reichlich Verspätung, das Superbike-WM-Team hatte kaum Zeit, sich auf die Weltmeisterschaft 2017 vorzubereiten. Eine weitere Folge der Verspätung ist, dass wir in der Superstock-1000-EM dieses Jahr keine Honda sehen.
«Unser Hauptproblem ist, dass es bei Honda Motor Europe derzeit kein Superstock-Programm gibt, für nächstes Jahr ist es möglich», erklärte Honda-Racing-Manager Marco Chini im SPEEDWEEK.com-Interview. «Dafür brauchen wir ein verlässliches und starkes Team, das an unsere Tür klopft.»
Schon Ende letztes Jahr wäre das Team Triple-M nach seinem Weggang von Ducati ein Thema. Doch der späte Liefertermin der Honda Fireblade SP2 ließ das Team aus Frankfurt zu Kawasaki wechseln.
«Wir mögen dieses Team, das sind seriöse Leute, welche den Rennsport richtig angehen», erklärte Chini. «Zuerst brauchen wir ein Team, das mit Honda arbeiten möchte. Sie müssen die richtige Philosophie haben, Honda ist eine spezielle Firma. Dann können wir über Superstock 1000 nachdenken.»
Nicht wirklich auf dem Schirm hat Chini ein Team aus der IDM, das mit der neuen Honda Fireblade einen ordentlichen Vorwärtsdrang zeigt, über Jahre erfolgreich mit Honda zusammenarbeitet und sich auch mit der speziellen Art und der Philosophie auskennt: Das Team Holzhauer Racing Promotion mit dem tschechischen Piloten Jan Halbich. Schon beim zweiten IDM-Event im belgischen Zolder fuhr Halbich flott in der Spitzengruppe mit und wurde Vierter.
BMW-Pilot Markus Reiterberger ist in der IDM Superbike momentan zu weit entfernt für seine Kollegen. Er legte in Zolder mit einer 1:31,676 min vor. Das schaffte außer ihm keiner. Doch hinter ihm waren es Danny de Boer, Stefan Kerschbaumer und Jan Halbich, die immerhin mit 1:32er-Zeiten aufwarten konnten.
«Mir gefällt die Superstock-EM sehr gut», erklärt Teamchef Jens Holzhauer. «Intern war das bei uns schon Thema. Mit dem alten Motorrad hätte ich das nicht machen wollen. Aber mit der neuen Honda gehen die Überlegungen natürlich auch in diese Richtung. Wir sind da als Team nach allen Seiten offen.»
Kontakte zwischen Holzhauer und dem Honda-Racing-Manager gibt es bisher keinen.
«Jetzt werden wir erst mal unseren IDM-Plan erfüllen», so Holzhauer. «In Zolder hatten wir noch ein paar Unstimmigkeiten mit unserer Elektronik, sonst wäre ein Podestplatz drin gewesen. Aber zum Glück haben wir den Fehler inzwischen gefunden.»
Beim WM-IDM-Event auf dem Lausitzring Mitte August werden sich Chini und Holzhauer sicher über den Weg laufen.