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Misano-Sieger Marco Faccani (23) erklärt Rücktritt

Von Kay Hettich
Marco Faccani wünscht für sich eine sichere Zukunft

Marco Faccani wünscht für sich eine sichere Zukunft

In der Superstock-1000-EM 2017 gehörte Marco Faccani noch zu den Rennsiegern, dennoch hat der 23-Jährige die Nase voll vom Rennsport. Der Althea BMW-Pilot «Als Pilot hat man keine Sicherheit», sagte der Italiener.

Marco Faccani zählte als Superstock-600-Champion 2014 einst zu den Hoffnungen der italienischen Superbike-Fans. In die Supersport-WM aufgestiegen auf Anhieb Top-10-Kandidat, ab 2016 in der Superstock-1000-EM fuhr er regelmäßig Top-5-Platzierungen ein. 2017 feierte er in Misano mit Althea BMW einen Sieg.

Dennoch wendet sich der aus Ravenna stammende Italiener vom aktiven Rennsport ab. Seine Gründe sind nachvollziehbar. «Ich wollte nicht länger meine Eltern für mich bezahlen lassen, also entschied ich mich, aufzuhören», sagte Faccani bei  Corsedimoto. «Zukünftig möchte ich meine Zeit und mein Geld in etwas investieren, das sich lohnt und eine gewisse Sicherheit bietet. Als Rennfahrer hat man keines von beiden.»

Erst vor wenigen Tagen erklärte Moto2-Pilot Juanfran Guevara mit nur 22 Jahren seinen ebenso überraschenden Rücktritt. «Wir wollten beide nicht mehr bei einem Team Geld abliefern müssen», erklärte Faccani. «Die Wahrheit sieht so aus: Ist man nicht einer der Top-Piloten in den höchsten Rennserien, riskiert ein Rennfahrer sein Leben und bekommt nichts dafür – er muss sogar dafür bezahlen. Ich bin auch nicht der Pilot, der um Almosen bettelt, also höre ich besser auf. Zu Hause habe ich ein Motorrad und wenn ich möchte, nehme ich es zum Spaß und gebe Gas. Aber ich bereue nichts, denn ich habe in jeder Situation mein bestes gegeben.»

Faccani will dem Rennsport dennoch mit einer eigenen Design-Firma verbunden bleiben.

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