SMR Most: Lorenz Sennhauser auf dem Vormarsch
Lorenz Sennhauser kommt immer besser in Fahrt
Mit zwei Siegen in Most konnte Lorenz Sennhauser vom ASR-BMW-Team viel vom Rückstand auf den bisherigen Leader Jacques Schmid und seinen eigenen Teamkollegen Chris Burri in der Gesamtwertung aufholen. Das BMW-Trio wird nun den Titel bei den beiden noch ausstehenden Veranstaltungen in Dijon (2. bis 4. August) und in Hockenheim (7. bis 8. September) unter sich ausmachen.
Lauf 1: Lorenz Sennhauser setzt sich durch
Lorenz Sennhauser gewann bei trockenen Bedingungen und angenehmen Temperaturen im tschechischen Most den am Samstag ausgetragenen ersten Lauf. Der 33-jährige Schweizer setzte sich nach einem das ganze Rennen dauernden Vierkampf gegen den Polen Pawel Szkopek, Chris Burri und den Tschechen Karel Pesek durch. Das Quartett war im Ziel nur durch 0,915 Sekunden getrennt. Der Schlussangriff von Burri musste ausfallen lassen, weil das Rennen wegen eines Sturzes zwei Runden vor Schluss abgebrochen wurde. Die Führung hatte zuvor mehrfach gewechselt.
Sennhauser hatte zwar den besten Start erwischt, doch noch in der ersten Runde wurde er von Pesek überholt. Doch bald waren es nur noch Szkopek und Sennhauser, die um die Führung stritten, während Burri auf Rang 3 ruhig blieb und auf seine Chance gegen Rennende wartete.
«Pech gehabt», grinste Burri nach den zweiten Platz aus Schweizer Sicht. «Ich hatte mir zwei, drei Stellen ausgesucht, wo ich für die Schlussrunde noch Reserven gehabt und angegriffen hätte. Aber dann kam leider der Abbruch. Kann man nichts machen. Aber was soll’s, der Sieg blieb ihm Team, Schmid war hinter uns beiden und mein Bike läuft tipptopp. Da liegt für das Rennen am Sonntag noch einiges drin.»
Doch auch Sieger Sennhauser, der sich nicht mehr rasieren will, bis der Titelkampf am Ende der Saison entschieden ist, sprach noch von Reserven: «Szkopek war am Anfang schneller, aber ich wollte ihn nicht ziehen lassen. Ich habe zwischendurch ein wenig die Reifen geschont und hätte durchaus noch Reserven gehabt, wenn einer ernsthaft angegriffen hätte.»
Jacques Schmid, der Most nicht zu seinen Lieblingsstrecken zählt, wurde abgeschlagen Dritter aus Schweizer Sicht. «Da ging gar nichts», behauptete der SMR-Leader. «Ich hatte den falschen Reifen hinten gewählt und den Start verschlafen. Dann fuhr ich praktisch das gesamte Rennen allein, da war keiner, wo ich eventuell hätte anhängen können.» Vincent Buclin (Honda) wurde hinter Marco Fehr ebenso einsamer Fünfter: «Ich bin das erste Mal hier in Most. Da darf ich nicht all zuviel erwarten.»
Lauf 2: Und wieder Lorenz Sennhauser
Auch im zweiten Lauf war Sennhauser für die Schweizer Gegner nicht zu bezwingen. Im Unterschied zum ersten Rennen musste er aber Szkopek und Pesek den Rennsieg unter sich ausmachen lassen. «Die beiden haben noch einen Zacken zugelegt, und ihre Bikes müssen nicht dem Superstock-FIM-Reglement entsprechen, das hat sich in diesem Rennen klar gezeigt. Da wird nicht mit gleichen Waffen gekämpft. Aber sonst verlief alles nach Plan, ich habe mein Rennen nach Burri ausgerichtet und liess ihn nie näher als zwei Sekunden herankommen.»
«Da war nichts zu machen», gab Burri zu. «Ich habe alles gegeben, aber mehr war nicht drin. Zudem ist mir in der Zielkurve einmal das Vorderrad böse eingeklappt. Nur mit viel Glück bin ich nicht gestürzt.» Auch Schmid, der wieder Dritter wurde und nun den Vorsprung in der Gesamtwertung fast völlig eingebüsst hat, kam nicht ungeschoren davon. «Ich habe mich einmal verschalten und musste in den Notausgang. Bis ich durch Wiese und Kies wieder auf der Strecke war, verlor ich rund zehn Sekunden. Schade, zuvor hatte ich Burri zwei Sekunden vor mir gesehen und einen flotten Rhythmus drauf. Eventuell hätte ich ihn noch einholen können.»
Drei Fahrer im Titelrennen
Die Meisterschaft wird nun wieder richtig spannend. Zwei Events (Dijon und Hockenheim) vor Saisonende liegt Schmid mit 159 Punkten an der Spitze des Gesamtklassements. Burri sammelte bisher 156 Punkte und Sennhauser ist mit 149 Zählern noch lange nicht geschlagen. «So muss Rennsport sein», freut sich Sennhauser auf das Finale. Und Schmid grinste: «Ich muss vielleicht einen Regentanz aufführen, dann stehen meine Chancen wieder besser. Dijon gehört zu meinen bevorzugten Pisten, und wenn es dann in Hockenheim wie aus Kübeln giesst.» Quelle: www.swiss-moto-racing.ch