Mai-Pokal-Revival Hockenheimring: Verdammt lang her
Orlando Heijkoop (77) und Robin Fick (30) starten in der Klasse Freetech
Erst vor wenigen Wochen gastierten beim Jim-Clark-Revival die klassischen Renn- und Sportwagen auf dem Hockenheimring. Vom 31. Mai bis 2. Juni 2019 sind dann die Zweiräder und Gespanne beim wiederbelebten Mai-Pokal-Revival im badischen Motodrom an der Reihe. Über 400 Piloten aus allen Teilen Europa haben bereits ihre Nennung für diesen Motorrad-Klassiker abgegeben.
Besonderer Schwerpunkt in diesem Jahr sind die 50er-Mopeds. Und das aus gutem Grund, denn 1959 fand das erste Rennen für die aufgemotzten Mopeds auf dem alten Kurs des Hockenheimring statt. Anschließend war der Siegeszug dieser neuen Rennklasse im internationalen Kalender des Motorradsports nicht mehr aufzuhalten, sie erhielt Weltmeisterschafts-Status in den Jahren 1962 bis 1983. Mit Ernst Degner auf Suzuki wurde ein deutscher Fahrer erster Weltmeister der neu eingeführten Klasse. Dann wurde sie durch die 80ccm-Klasse abgelöst, bei der die Piloten bis 1989 um Weltmeisterehren fuhren. Dann war endgültig Schluss mit der kleinsten Kategorie.
In den Jahren danach waren es einige holländische Enthusiasten, die die 50er am Leben hielten, sogar in zwei Klassen. Eine für die damaligen klassischen Rennmaschinen und eine moderne als Freetech bezeichnete Klasse. Dort sind moderne nach dem aktuellen Stand der Technik vertreten. In Hockenheim werden beim Treffen ehemaliger aktiver Fahrer wieder die Erinnerungen von damals wach. Zum anderen findet tatsächlich ein richtiges Rennen mit den damaligen klassischen Rennmaschinen und der neuen Freetechklasse statt.
Das Starterfeld, sowohl bei den Klassikern als auch bei den modernen 50ccm-Maschinen, ist mit über 30 Piloten bestens besetzt. Nicht auf dem Motorrad, aber als einer der großen der kleinen Klasse, wird Hans-Georg Anscheidt persönlich anwesend sein. Schließlich ist der dreimalige Weltmeister einer der wenigen Zeitzeugen von damals, der die Entwicklung von 1960 auf der Werks-Kreidler bis zu den drei Weltmeistertiteln von 1966 bis 1968 krönte.
Den Besuchern werden «die guten alten Tage» wieder lebendig vor Augen geführt, wenn sie die Ausstellung der Exponate im Kongress-Pavillon anschauen. Dort wird die Entwicklungsgeschichte der einstmals kleinsten Rennklasse gezeigt, die Spitzenfahrer und deutschen Meister geben dort Autogramme. Weitere Informationen, Zeitplan und Teilnehmerlisten finden Sie unter www.klassik-motorsport.com. Ein Besuch des Mai Pokal Revival am Wochenende vom 31. Mai bis 2. Juni weckt auch die Erinnerungen an diese großartige Zeit des Motorrad-Straßenrennsports.
Die Weltmeister der Klasse bis 50ccm
1962 - Ernst Degner (Deutschland/Suzuki)
1963 - Hugh Andersson (Neuseeland/Suzuki)
1964 - Hugh Andersson (Neuseeland/Suzuki)
1965 - Ralph Bryns (Irland/Honda)
1966 - Hans-Georg Anscheidt (Deutschland/Suzuki)
1967 - Hans-Georg Anscheidt (Deutschland/Suzuki)
1968 - Hans-Georg Anscheidt (Deutschland/Suzuki)
1969 - Angel Nieto (Spanien/Derbi)
1970 - Angel Nieto (Spanien/Derbi)
1971 - Jan de Vries (Niederlande/Kreidler)
1972 - Angel Nieto (Spanien/Derbi)
1973 - Jan de Vries (Niederlande/Kreidler)
1974 - Henk van Kessel (Niederlande/Kreidler)
1975 - Angel Nieto (Spanien/Kreidler)
1976 - Angel Nieto (Spanien/Bultaco)
1977 - Angel Nieto (Spanien/Bultaco)
1978 - Ricardo Tormo (Spanien/Bultaco)
1979 - Eugenio Lazzarini (Italien/Kreidler)
1980 - Eugenio Lazzarini (Italien/Kreidler)
1981 - Ricardo Tormo (Spanien/Bultaco)
1982 - Stefan Dörflinger (Schweiz/Kreidler)
1983 - Stefan Dörflinger (Schweiz/Kreidler)
Die Weltmeister der Klasse bis 80ccm
1984 - Stefan Dörflinger (Schweiz/Zündapp)
1985 - Stefan Dörflinger (Schweiz/Krauser)
1986 - Jorge Martinez (Spanien/Derbi)
1987 - Jorge Martinez (Spanien/Derbi)
1988 - Jorge Martinez (Spanien/Derbi)
1989 - Manuel Herreros (Spanien/Derbi)