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Moderne Klassiker auf dem Schleizer Straßenkurs

Von Manfred John
Timo Schönhals gewann beim Auftakt beide Supersport-600-Rennen

Timo Schönhals gewann beim Auftakt beide Supersport-600-Rennen

Nach dem traditionellen Saisonauftakt zu Ostern im italienischen Franciacorta reisen die Piloten der Moto Trophy am Wochenende vom 17. bis 19. Mai 2019 zu ihrem zweiten Rennen der Saison nach Schleiz.

Die mit vielen europäischen und deutschen Teams bestückte Moto Trophy hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt. Starten hier nicht nur die älteren Rennmaschinen ab den 80er Jahren, sondern auch aktuelle Rennmotorräder sind mittlerweile dabei. Für das Schleizer Event haben über 400 Fahrer in den verschiedenen Klassen gemeldet. Interessante Rennen sind schon jetzt gewährleistet.

Eine Aufwertung der Moto Trophy gibt es in dieser Saison in den Klassen Superbike und Zweitakt Grand Prix als European Moto Classics Series. Bereits bei der Auftaktveranstaltung zeigte sich, dass sich die Kräfteverhältnisse dieses Jahr etwas verschieben werden. Zwar gewann der letztjährige Trophy-Gewinner Nicolai Kraft (Hockenheim/Suzuki GSX-R 750) erneut beide Rennläufe, aber dahinter platzierte sich beide Male mit dem Schweizer Thomas Meier (Kawasaki ZXR 750) ein Neueinsteiger.

Um den dritten Platz gab es auf der italienischen Rennstrecke ein heftiges Gerangel, das auch für das Schleizer Rennen Spannung verspricht. Die Italo-Fraktion mit Harry Fath (Ducati 996), Philipp Messer (Ducati 998 SP), Patrick Schäfer (Aprilia Mille) kämpfte gegen die Japan-Connection mit Markus Bamberger (Yamaha OW 01), Bernd Kreuzer (Kawasaki ZX 7 RR), Dominik Leis (Moko-Suzuki 750) und Jürgen Kible (Yamaha OW 01).

Noch spannender ging es bei den Grand Prix Zweitaktern der European Classics zu. Ein Quartett mit vier 250er Piloten kreuzte innerhalb von wenigen Sekunden die Ziellinie. Zuvor aber wechselten die Kämpfer mehrmals die Positionen. Schließlich gewann der Däne Kenny Mathiessen beide Läufe knapp mit seiner Yamaha TZ 250 der letzten Baureihe mit V-Motor. Hans-Peter Loda (Yamaha TZ 250) wechselte sich auf dem Podium mit Daniel Wolf (Honda RS 250) ab. Das Nachsehen jeweils mit Rang vier hatte der Ex-Europameister dieser Klasse Herbert Hauf (Yamaha TZ 250).

Besonders vor heimischen Publikum will ehemalige DDR-Meister Stefan Tennstädt mit seiner Bakker-Rotax 250 in das vordere Geschehen eingreifen, wie auch Frank Eismann (Yamaha TZ 250) aus Rockendorf. Genauso wie es in der Achtelliterklasse Frank Kunzmann aus Lauter-Bernsbach, Roland Stephan (Altenberg) und Jens Wasiak aus Meißen, die in ihrer Klasse eine Kostprobe ihres Könnens abgeben.

Aber auch die weiteren Klassen der Moto Trophy zeigten spannenden Motorsport. Gleich 18 Yamaha SR 500 tummeln sich mittlerweile bei den Klassikern Baujahr 1983 gegen Hondas verschiedener Baureihen, Ducatis und den einsamen Vierzylinder Benellis in dem bunt gemischten Feld der Klassik 83 der Halbliterklasse. Italiens Motorradmarken sind in der 350er Klasse mit Aermacchi, Ducati und Morini bestens vertreten, während in der großen Klasse bis 750 und darüber die Japanischen Marken den Ton angeben.

Ebenfalls bunt gemischt ist das Feld der Zweizylinder, die sich in die Hubraumklassen bis 990 cm³ und darüber aufteilen. Während in der kleinen Klasse hauptsächlich Suzuki SV 650 gegen die Ducati 900 kämpfen, sind es in der großen Kategorie die Guzzis, die gegen die Ducatis antreten. Als Exoten wagen sich doch einige Yamaha TRXen in das Haifischbecken.

Regen Zulauf hat in dieser Saison die Supersport 600 Klasse bekommen, in der alle japanischen Fabrikate vertreten sind. Timo Schönhals, der letztes Jahr noch auf der 1000er Yamaha R1 in der internationalen Road Racing Serie fuhr, gewann beide Läufe der Auftaktrennen und gilt als Favorit. Nach einem Jahr Pause greift sein Markenkollege Daniel Gottschalk (Yamaha R6) aus Rochlitz wieder an, der trotz der Pause das Fahren wohl nicht verlernt hat.

In der Klasse der Youngtimer 400 gehört Ingo Benndorf (Honda CBR 400) aus Merseburg zum Favoritenkreis. Sein Debüt in dieser Klasse gibt der erst 14jährige Justian König (Kawasaki 400) aus Burgstädt ab. Gleich mehrere Moto3 Grand Prix Maschinen starten bei den Young Ridern unter den Grünschnäbeln Luca Göttlicher und Noel Willemsen (Honda NSF 250) /Young Bike-Klasse, die beim Auftakt eine erstklassige Talentprobe im Feld der stärkeren 600ern mit Podestplätzen abgaben.

Immer beliebt bei den Zuschauern sind die Gespanne, die gleich in zwei Startgruppen an den Start gehen. Aufgesplittet in die älteren Seitenwagen-Maschinen, bei denen die Schmiermaxen noch akrobatisches Geschick den Besuchern bieten, haben es die Beifahrer in den modernen Fahrzeugen doch etwas einfacher. Mit ihren 1000 Kubikzentimeter und rund 150 bis 170 PS starken Motoren sorgen sie für beste Unterhaltung.

Abgerundet wird das Motorsportprogramm mit den Regularity-Klassen. Geht es doch hier nicht um Geschwindigkeit, sondern um gleichmäßig flottes fahren. Ob viel oder wenig Leistung, es spielt keine Rolle, denn nur für die Abweichungen von der Referenzrunde werden Strafpunkte verteilt. Besonders für Rennstrecken-Neulinge, die erstmals Rennluft schnuppern wollen, wurde diese Klasse ins Leben gerufen.

Die Teilnhmerlisten, den Zeitplan und weitere wichtige Informationen zu den Rennen finden Sie unter www.klassik-motorsport.com.

Moto Trophy – Terminkalender 2019
18. - 21. April / Franciacorta (Italien)
17. - 19. Mai / Schleiz (Deutschland)
31. Mai - 02. Juni / Hockenheim (Deutschland)
05. - 07. Juli / Assen (Niederlande)
26. - 28. Juli / Oschersleben (Deutschland)
16. - 18. August / Most (Tschechien)
07. - 08. September / Colmarberg (Luxemburg)

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