Inmitten der spanischen Armada
Patric Muff: Letzter Saisonlauf mit dem orangen Blitz
Knapp 24 Stunden später kamen wir in der spanischen Sonne von Albacete an. Am Freitag hatten wir in zwei freien Trainings von je 40 Minuten Zeit, die ersten Runden zu drehen, das Fahrwerk abzustimmen und Reifen zu testen. Ich kam jedoch bei weitem noch nicht an die Zeiten, die ich hier im Frühling bei den Dunlop-Tests gefahren bin. Am Samstagmorgen fand bei kühlen Bedingungen fand das erste Zeittraining statt. Bevor ich auf Zeitenjagd gehen konnte, mussten wir zuerst weiter an der Gabel arbeiten. Es wurde immer besser und so erreichte ich mit einer 1:31,5 den vorläufigen siebten Startplatz.
Da es aber noch recht kühl war, konnten wir davon ausgehen, dass am Nachmittag im zweiten Qualifying die Zeiten purzeln werden. So kam es dann auch. Ich konnte meine Zeit mit einem ultraweichen Rennreifen hinunter auf eine 1:30,7 bringen. Drei Zehntel schneller, als ich je auf dieser Strecke gefahren bin. Und dies bedeutete den hervorragenden vierten Startplatz – umzingelt von Spaniern und schnellster Suzuki-Pilot des Feldes. Damit konnte ich zufrieden sein, aber ich wusste das Rennen würde hart werden, da ich nur Standard-Dunlop-Reifen zur Verfügung hatte und es am Sonntagmorgen beim Rennen kühl sein würde.
Am Sonntag startete ich um 8.45 Uhr bei noch fast völliger Dunkelheit und eisiger Kälte ins Warm up. Ich testete bei den kalten Asphalttemperaturen noch zwei verschiedene Hinterreifen. Dies machte die Reifenentscheidung aber nicht wirklich einfacher. Ich entschied mich dann für die harte Mischung und so stand ich um 10.45 Uhr bereits auf der Startaufstellung.
Im ersten Moment empfand ich meinen Start als wirklich gut geglückt. Doch der Schein trog. Irgendwie verlor ich bei jedem Schaltvorgang zwei Plätze, bis ich irgendwo um den achten Platz in die erste Kurve einbog. Bis zur dritten Runde konnte ich mich wieder auf den fünften Platz vorarbeiten. Beim Versuch die Lücke nach vorne zu schliessen merkte ich jedoch bald, dass das Limit der harten Reifen erreicht war. Mit immer wilder rutschendem Hinterreifen fiel ich dann bis auf Platz 8 zurück, welcher ich jedoch die letzten Runden verteidigen konnte und nach Hause brachte. Natürlich war ich ein wenig enttäuscht, da der 5. Platz durchaus im Bereich des Möglichen lag. Trotzdem kann ich, wenn ich auf das ganze Wochenende zurück blicke, ein positives Fazit ziehen, da ein vierter Startplatz und ein achter Platz im Rennen gute Resultate sind.