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Bremerhaven: Weniger wäre mehr

Kolumne von Rudi Hagen
Bremerhaven

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Das Fischereihafenrennen ist ein Unikat, das sich grosser Beliebtheit erfreut. Aber man sollte die Teilnahme von schnellen Bikes, die für diese Strecke nur bedingt tauglich sind, überdenken.

60 Jahre Fischereihafenrennen Bremerhaven: Die 55. Ausgabe des urigen Motorrad-Spektakels in der Seestadt sahen am Pfingstmontag zirka 24000 Besucher. Über 400 Nennungen waren beim Veranstalter MSG Weserland eingegangen. Der Ausrichter, die German Road Racing GmbH mit Hinrich «Hinni» Hinck aus Bremervörde an der Spitze, liess zehn verschiedene Klassen an den Start fahren.
 
Da jede Klasse zweimal an die Startampel fuhr, wurden von acht Uhr morgens an zwanzig Läufe durchgeführt – ohne Pause. Jedenfalls ohne geplante Pausen. Diese kamen dann aber ungewollt. Acht Stürze sorgten für einige Verzögerungen im Ablauf. So war das letzte Rennen erst gegen 19.30 Uhr beendet.

Der in diesem Jahr auf 2,7 Kilometer erweiterte, enge Rundkurs zwischen den Fischhallen war an einer kritischen Stelle durch eine Schikane entschärft worden, zudem wurden Bordsteinkanten mit Teer abgeflacht – alles schön und gut. Aber: Neben den vielen Classic-Motorrädern waren auch durchaus schnelle Bikes am Start. Auf der Geraden vor Start-und-Ziel wurden vor der anschliessenden 90-Grad-Kurve gut 200 km/h gemessen.
 
Da manche Piloten mit Adrenalin vollgepumpt schienen, knallte es einige Male. Eine Maschine flog in der Startkurve gar ins Publikum – schwerste Folgen blieben aber glücklicherweise aus. Durch die Fülle der Rennen kamen auch die Rennleitung, die Streckenposten und das Sicherheitspersonal an ihre physischen Grenzen. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Das Fischereihafenrennen kommt beim Publikum an, es ist ein Highlight unter den Rennfans, auch wenn es ausserhalb der Fittiche des DMSB abläuft. Die ausserordentliche Nähe der Fans zu den Aktiven und zur Rennstrecke, die Attraktivität des Rahmenprogramms und das Wiedersehen mit Rennmotorrädern aus der Vergangenheit geben der Veranstaltung auch unter schwierigen Rahmenbedingungen durchaus Zukunft.
 
Aber: Der Kurs ist keine Hochgeschwindigkeitsstrecke!

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