Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lebensretter Lorenz Sennhauser

Von Andreas Gemeinhardt
Lorenz Sennhauser Dijon

Lorenz Sennhauser Dijon

Der 21-jährige Franzose Louis Bulle verdankt der Geistesgegenwart und der selbstlosen Hilfe des Schweizer Superstock-1000-Piloten Lorenz Sennhauser sein Leben.

Louis Bulle, der bisherige Tabellenerste der Französischen Supersport-Meisterschaft, stürzte bei einem Trainingslauf in Dijon schwer. Bulle wurde dabei lebensgefährlich verletzt unter seinem brennenden Motorrad eingeklemmt. Lorenz Sennhauser stoppte an der Unfallstelle. Sennhauser befreite den 21-jährigen Franzosen aus der verhängnisvollen Lage und versuchte, mit Kies die Flammen zu bekämpfen, bis endlich die Rettungskräfte eintrafen.

«Beim Ausrollen sah ich von der Zuschauerkurve aus unten vor dem steilen Anstieg Rauch aufsteigen», erklärte Sennhauser. «Als ich dort ankam, sah ich ein brennendes Motorrad. Aber da war kein Fahrer. Ich war schon vorbei, als ich glaubte, unter dem Bike einen roten Helm gesehen zu haben. Ich drehte sofort um, sprang von der Maschine, klappte das Visier runter und sprang durch den Rauch auf das Motorrad zu.»

«Tatsächlich war da der Fahrer, und sein Körper brannte. Mit einem Fuss versuchte ich das Motorrad anzuheben und riss den Fahrer heraus und vom Motorrad weg. Doch er brannte immer noch und war bei Bewusstsein. Ich deckte ihn mit Kies zu, während sein inzwischen eingetroffener Teamkollege zuerst völlig schockiert danebenstand. Ich schrie ihn an, mir zu helfen, zumal ich meine eigenen Hände immer wieder löschen musste.»

«Irgendwann war dann das Feuer gelöscht, aber der Mann sah fürchterlich aus. Teile seiner Kombi waren geschmolzen, ich befürchtete das Allerschlimmste. In diesem Moment kamen die Helfer und die Ambulanz. Ich habe mich dann zurückgezogen. In der Box erfuhr ich, dass der Fahrer Louis Bulle von der Dark Dog Racing Academy war und dass er der Leader der Supersport-Meisterschaft in Frankreich war.»

Sennhauser schwieg aus Pietätsgründen lange zu seinem Eingreifen. «Ich habe mich bei den Ärzten erkundigt, doch sie schätzten seine Überlebenschancen nur als sehr gering ein», erklärte Sennhauser. «Aber es sieht zum Glück ganz danach aus, als komme Bulle mit dem Leben davon.» Bulle wurde zunächst in einer Spezialklinik für Schwerstverbrennungen in ein künstliches Koma versetzt. Inzwischen ist sein Zustand stabil, er kommuniziert mit seiner Familie. Doch für die schweren Verbrennungen werden noch mehrere Eingriffe und Regenerierungsprogramme nötig sein.

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