ADAC Sachsen Leistungszentrum: Nachwuchs gesucht
Willi Albert
Unter der Leitung des Ex-Rennfahrers und Deutschen Meisters in der 125-ccm-Klasse des Jahres 1999, Dirk Reissmann, erhalten potenzielle Grand-Prix-Fahrer hier eine grundsolide Ausbildung in allen den Rennsport betreffenden Bereichen. Natürlich geht es in erster Linie ums Rennen fahren, doch sind Erfolg und Misserfolg von vielen Faktoren abhängig. Deshalb legt das ADAC Sachsen Leistungszentrum auch grossen Wert auf die schulische und später berufliche Ausbildung, eine bestmögliche körperliche Fitness, eine dem Leistungssport gerecht werdende Ernährung sowie den korrekten Umgang mit Medienschaffenden und Sponsoren.
In diesem Jahr vertraute das ADAC Sachsen Leistungszentrum wieder auf seine fünf Fahrer aus dem Jahr 2011, wobei diese auf unterschiedliche Serien und Teams verteilt wurden. So schickte man den 15-jährigen Willi Albert aus Mülsen St. Niclas, wie schon im Vorjahr, in den im Rahmen einiger europäischer Grands Prix laufenden Red Bull MotoGP Rookies Cup. Mit Endrang 18 konnte der inzwischen 15-Jährige seinen 21. Schlussrang des Vorjahres zwar verbessern, doch fiel diese Steigerung geringer aus, als es die Zielsetzung war. Dabei muss allerdings angemerkt werden, dass Willi nach seinem persönlichen Saison-Highlight, als er im Rahmen des Motorrad Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring am Samstag Platz zwei belegte, nach einem schweren Sturz im tschechischen Brno für den Rest der Saison ausser Gefecht war.
In der IDM 125/Moto3 gingen Klaus Heidel mit einer 250er-Viertakt-Honda direkt für das Team ADAC Sachsen Leistungszentrum und Max Enderlein im Bischofswerdaer Freudenberg Racing Team mit einer 125er-KTM an den Start. Da auch der noch bis zum 12. November 14-jährige Burgstädter nach einem Sturz im Training bei seinem Heimrennen auf dem Sachsenring die letzten beiden IDM-Veranstaltungen à zwei Rennen verletzungsbedingt auslassen musste, rutschte er in der Meisterschaft noch vom zweiten auf den vierten Platz der separaten Moto3-Tabelle ab. Auch der knapp ein Jahr ältere Hohenstein-Ernstthaler konnte die Saison nicht wunschgemäss beenden. Beim IDM-Finale in Hockenheim stürzte auch er, und zwar im ersten von zwei Rennen und brach sich dabei den Arm. In der 125er-Wertung war er letztendlich einen Platz besser platziert.
Beim EM-Finale im spanischen Albacete streifte Klaus Heidel dann noch einmal seine Rennkombi über. Mit jeder gefahrenen Runde kam er seiner Form näher und fuhr im Rennen von Startplatz 19 aus bis auf Rang 13 nach vorn. Durch technische Probleme während der letzten drei Runden fiel er jedoch wieder auf Rang 17 zurück. «Im Rennen war Klaus bis dahin wieder fast der Alte, und das ohne vorherigen Test. Das war unsere wichtigste Erkenntnis», meinte Dirk Reissmann anschliessend.
Für den ebenfalls 15-jährigen Max Fritzsch wurde mit dem Yamaha R6-Dunlop-Cup ein neues geeignetes Betätigungsfeld gefunden. Hier schlug sich auch der Claussnitzer mehr als achtbar. In der zweiten Saisonhälfte fuhr er regelmässig in die Top-10 und fand sich so am Saisonende, trotz eines Rennens weniger, auf Tabellenrang zwölf wieder. Im ADAC Mini Bike Cup vertrat der mit zwölf Jahren Jüngste im Team, der Arnsdorfer Kevin Orgis, die Farben des ADAC Sachsen Leistungszentrums, doch auch er verletzte sich am Saisonende und rutschte so noch auf Endrang sechs ab.
Wie sich das ADAC Sachsen Leistungszentrum 2013 aufstellt, ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht ganz klar. Fakt ist, dass neue förderungswürdige Talente gesucht werden, die gern auch aus anderen Sportarten kommen können. Wie Teamchef Dirk Reissmann erläutert, sind Bewegungstalent, eine entsprechende Motorik sowie die absolute Leistungsbereitschaft die wichtigsten Voraussetzungen. So wird es demnächst einen oder mehrere Sichtungslehrgänge geben, zu denen sich interessierte Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren via Aufnahmeantrag im Internet unter www.adac-sachsen-leistungszentrum.de anmelden können.