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NW200: Die Liste an Favoriten ist lang

Von Helmut Ohner
Spannende Rennen sind beim NW200 an der Tagesordnung.

Spannende Rennen sind beim NW200 an der Tagesordnung.

Der Veranstalter des «Vauxhall North West 200» hat dieses Jahr nichts unversucht gelassen, um für das seit 1929 durchgeführte Rennen ein attraktives Teilnehmerfeld zusammenzustellen.

Noch nie war die Liste der möglichen Sieger für das North West 200 (14. – 18. Mai) so lang wie im heurigen Jahr. Neben den üblichen Verdächtigen wie Alastair Seeley, Michael und William Dunlop, Michael Rutter oder John McGuinness gibt es mit Josh Brookes Karl Harris zwei Debütanten, die durchaus für vordere Plätze in Frage kommen.

Allen voran ist sicherlich der 33-jährige Alastair Seeley als Anwärter auf weitere Siege auf dem Dreieckskurs im Nordosten Irlands zu nennen. Der Nordire, der nur wenige Kilometer von der Strecke entfernt lebt, könnte heuer das Kunststück gelingen, alle Rennen zu gewinnen, bei denen er am Start steht. Der Kawasaki-Pilot feierte im Vorjahr drei Siege und kreuzte ebenso oft als Zweiter die Ziellinie.

Michael Dunlop möchte heuer die Scharte vom letzten Jahr ausmerzen, wo es ihm kein einziges Mal gelungen war, ein Rennen in den Top-3 zu beenden. Bei den nationalen Rennen in Cookstown und Tandragee demonstrierte der 25-jährige Lokalmatador, der heuer auch für das Honda Legends Team bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft im Einsatz ist, mit Siegen bei den Superbike-Rennen seine bestechende Form.

Sein um knapp drei Jahre älterer Bruder William zählt vor allem in den beiden Rennen der Klasse Supersport auch nach seinem Wechsel von Honda auf Yamaha zu den großen Favoriten. Im Vorjahr konnte er einen Lauf für sich entscheiden, im zweiten musste er sich nur Alastair Seeley knapp geschlagen geben.

Mit 13 Erfolgen ist Michael Rutter der erfolgreichste der noch aktiven Fahrer, nur Robert Dunlop, der 2008 im Training zum North West 200 tödlich verunglückte, hat es auf mehr Siege (15) gebracht. Ob er allerdings nach seinem Beinbruch bei Vorsaisontests schon fit genug für einen weiteren Erfolg ist, wird sich zeigen.

John McGuinness gilt nicht umsonst als Spezialist für die Superbike-Klasse. Der 41-jährige Honda-Pilot konnte von den letzten vier Superbike-Rennen auf dem ultraschnellen Kurs, der die Küstenstädte Portrush und Portstewart mit der Universitätsstadt Coleraine verbindet, zwei als Erster beenden. Deshalb muss man den 19-fachen TT-Sieger auch heuer auf der Rechnung haben.

Vier Mal stand Guy Martin bereits am Siegestreppchen, allerdings nie auf der höchsten Stufe. Der bei den Fans wegen seines ungehobelten Mundwerks äußerst beliebte Brite, der in den letzten Jahren vor allem auch mit furchterregenden Stürzen für Aussehen gesorgt hat, will heuer diesen Makel endlich beseitigen.

Mit dem Australier Josh Brookes und dem Briten Karl Harris konnte der Veranstalter zwei hochkarätige Fahrer aus der britischen Superbike Meisterschaft verpflichten. Beide machen sich berechtigte Hoffnungen, bereits bei ihrer Premiere ein Wörtchen um vordere Plätze mitreden zu können.

Jeremy McWilliams hat es im Vorjahr gezeigt, dass man auch als Neuling durchaus um Siege mitkämpfen kann. Der ehemalige Grand-Prix-Sieger gilt nach dem Rückzug von Ryan Farquhar als großer Favorit für das Rennen der Klasse Supertwins.

Die Liste an aussichtsreichen Fahrern könnte beinahe beliebig fortgesetzt werden. Stuart Easton, Bruce Anstey, Cameron Donald, Conor Cummins oder Jamie Hamilton müssen zwar als Außenseiter bezeichnet werden, sind aber jederzeit für Überraschungen gut.

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