Timo Gieseler: «Es juckt in der Gashand»
Timo Gieseler und Michael Götz: Platz 2 in der Eifel.
Timo Gieseler verschrieb sich nach dreizehn Jahren aktivem Motorradrennsport Ende der Saison 2008 zwar der Arbeit im väterlichen Betrieb und verabschiedete sich bis auf weiteres von den Rennstrecken. Allerdings juckt es dem 22-jährigen Freudenberger schon seit geraumer Zeit wieder in der Gashand. Dies bewegte ihn dazu, sich spontan für ein Langstrecken-Rennen auf dem Nürburgring einzuschreiben. Zusammen mit seinem ehemaligen Teamkollegen Michael Götz wurde kurzerhand ein Einsatz in der «Grünen Hölle» in Angriff genommen. Mit einfachsten Mitteln und keinerlei Endurance-Erfahrung ging es an den Eifelkurs.
Laut Reglement waren drei Motorräder und drei Fahrer pro Team zugelassen. Timo Gieseler/Michael Götz gingen als einziges Team in der Klasse bis 600ccm mit nur einem Motorrad an den Start. Dass es so sehr schwer werden würde, war vorprogrammiert. «Nachdem klar war, dass unsere Schnelltankanlage nicht mit dem Tank der neuen R6 kompatibel war, war die Stimmung leicht gedrückt», erklärte Gieseler. «Wir hatten wenigstens dadurch etwas Zeitersparnis auf unsere Konkurrenten erhofft, die sich durch den Einsatz einer weiteren Maschine die Tankstopps, die Reifenwechsel und damit kostbare Zeit beim Fahrerwechsel einsparten. Diese Zeit entspricht ungefähr zwei Rennrunden.»
Auch körperlich war es ein hartes Stück Arbeit. Insbesondere für Timo, der nach elf Monaten ohne Motorradfahren jeden einzelnen Muskel schmerzhaft spürte. Nach hartem Kampf und dem Wettlauf gegen die Zeit der 6-Stunden-Distanz mussten sich Timo Gieseler/Michael Götz in der Klasse bis 600ccm lediglich Eric Piette/Rainer Düssel geschlagen geben. Im Gesamtklassement der 70 eingeschriebenen Teams belegten die Beiden den siebenten Rang und konnten somit viele leistungsmässig überlegene Motorräder hinter sich lassen. Michael Götz wird in Kürze in den Yamaha R6 Cup zurückkehren. Wann Timo Gieseler wieder in den Sattel steigt, ist derzeit noch nicht absehbar.