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St. Wendel: Wimpernschlag zugunsten Lukas Höllbachers

Von Markus Niegtsch
Lukas Höllbacher (1) und Bernd Hiemer fuhren auf Augenhöhe

Lukas Höllbacher (1) und Bernd Hiemer fuhren auf Augenhöhe

Bei der Supermoto-DM in St. Wendel konnte Lukas Höllbacher mit einem Doppelsieg seine Führung in der Meisterschaft um sechs Punkte gegenüber seinem stärksten Widersacher Bernd Hiemer ausbauen.

Nachdem sich Lokalmatador Markus Volz am Samstag im Zeittraining die Schulter ausgekugelt hatte war klar, dass die beiden verbleibenden Top-Piloten in der S1-Klasse bis 450 ccm, Lukas Höllbacher und Bernd Hiemer, den Sieg unter sich ausmachen würden. Im ersten Lauf war Hiemer der schnellste Mann auf der Strecke und hetzte den jungen Österreicher um den Rundkurs am Wendalinuspark. Obwohl dieser Hiemers Atem im Nacken spürte, machte er keinen Fehler.

Als dann noch überrundete Fahrer nicht aufpassten und sich zwischen das Führungsduo pressten, war die Messe gelesen, obwohl Hiemer in der letzten Runde durch eine Überrundung von Höllbacher bis auf 0,1 Sekunden an den Husqvarna-Piloten herankam. «Ich war gerade dabei auf Lukas aufzuholen und hatte mir schon einen Plan zurechtgelegt, als mich die Überrundung eines Fahrers über eine Sekunde kostete. Die Streckenposten waren mit der blauen Flagge sehr zurückhaltend», beklagte sich der Leutkircher. «In der letzten Runde konnte ich aufschließen und wäre das Rennen noch eine Runde länger gegangen, hätte ich einen Angriff gestartet.»

Zweitakter am Start extrem stark

Im zweiten Lauf gemeinsam mit der S2-Klasse wollte es Hiemer besser machen und attackierte Höllbacher in der zweiten Kurve. «Ich sah innen eine Lücke und wollte hineinstechen. Aber Lukas hat mir die Tür zugemacht. Wir haben uns berührt. Lukas hat es etwas nach außen getragen und mich quergestellt, das hat mich dann einige Plätze gekostet», schilderte Hiemer seinen Angriff.

Höllbacher konnte dem davoneilenden Markus Class (S2) folgen und attackierte diesen. Hiemer bot erneut eine starke kämpferische Leistung und ackerte sich durch das Feld bis auf den zweiten Platz vor. Höllbacher heimste sich die Maximalpunktzahl von 50 Punkten ein und baute seinen Vorsprung auf Hiemer um sechs Punkte aus: «Im ersten Lauf habe ich den Start verschlafen. Mir ist dann noch die rechte Hand taub geworden und ich hatte kein Gefühl. Bernd hat extrem gepusht und es war sehr anstrengend, aber ich konnte den Sieg ins Ziel bringen», freute sich der Österreicher.

«Der zweite Lauf hat dafür sehr viel Spaß gemacht, zusammen mit Markus Class vorne Tempo zu machen. Gegen Markus und den Zweitakter am Start zu gewinnen ist sehr schwierig. Mit Bernd gab es einen Zweikampf, aber es war alles im grünen Bereich. Beim Überholen der Überrundeten im Offroad habe ich schnell die Spur gewechselt und das Vorderrad ist weggerutscht. Dann habe ich Tempo zurückgenommen und den S1-Sieg locker heimgefahren

Plogman verbessert sich auf Rang 4

DSP-Pilot Andre Plogmann wurde Gesamtdritter in St. Wendel und war selbst davon überrascht. «Ich kämpfe wie Dirk Spaniol mit den Problemen mit dem Fahrwerk. Deshalb waren die ersten beiden Veranstaltungen auch zum Vergessen. Wir haben dann das letztjährige Fahrwerk nochmals ausprobiert und ich fühle mich damit einfach wohler», erklärte der Suzuki-Pilot. «Nach den ersten beiden Rennen bin ich jetzt zur Abwechslung mal wieder vorne dabei, hing zwar im Verkehr fest, aber es hat endlich mal wieder Spaß gemacht.»

In der Meisterschaft führt Höllbacher nun elf Punkte vor dem zweifachen Weltmeister Bernd Hiemer. Der Dirminger Markus Volz konnte trotz ausgerenkter Schulter den dritten Meisterschaftsrang behaupten, liegt aber bereits 14 Punkte hinter Hiemer und 25 Punkte hinter Höllbacher. Andre Plogmann konnte sich an Manuel Hagleitner vorbei auf Platz 4 schieben.

S2, 1. Lauf
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