Supermoto-DM St. Wendel: Entscheidung beim Abbiegen
Lukas Höllbacher gewann beide Läufe in St. Wendel
Im Training war Suzuki-Pilot André Plogmann noch zwischen die beiden Zweitakt-Huskys gedriftet und bestätigte seine Leistung vom Saisonstart. Class hatte allerdings, wie auch zahlreiche weitere Akteure, einen heftigen Abflug in der letzten Kurve auf die Startgerade zu verzeichnen. Eine im Vergleich zu den Vorjahren etwas veränderte Streckenführung sorgte gerade bei den schnellsten Fahrern für schmerzhafte Probleme. Komplettiert wurde Reihe 1 von Petr Vorlicek (Suzuki), der in der letzten Runde Lokalmatador Markus Volz (Husqvarna) verdrängte.
Beim Start zum ersten Lauf preschte der Österreicher Höllbacher gleich vorweg, gefolgt von Plogmann und Schnellstarter Volz. Markus Class lag nur auf Rang 4, startete aber zügig mit der Aufholjagd. Volz und Plogmann wurden im Handstreich genommen. Bei Teambuddy Höllbacher war der Angriff von der kernigen Sorte, denn nach dem Überholvorgang musste der Österreicher erst mal wieder auf die Strecke zurück. Doch Höllbacher arbeitete sich mit Rekordrunden wieder an Class heran und folgte ihm bis zur vorletzten Runde wie ein Schatten. Dann setzte er sich überraschend am Ende des Offroads außen daneben, war in der nächsten Kurve innen und vorbei. Gerade einmal 0,08 Sekunden lagen die beiden im Ziel auseinander! Plogmann sicherte sich in einem von zahlreichen Stürzen geprägten Rennen Platz 3 vor Volz und Vorlicek. Der zweite Lokalmatador Dirk Spaniol freute sich zurecht über Platz 6, war der Senior im Feld doch von Platz 14 ins Rennen gegangen.
Im zweiten Durchgang gelang Höllbacher ein ungefährdeter Sieg vom Start weg, mit dem er auch die Meisterschaftsführung übernahm. Dafür war der Kampf um Platz 2 vor allem für die heimischen Zuschauer äußerst prickelnd. Denn Markus Volz verteidigte eisern diesen Rang unter dem Jubel der zahlreichen Fans gegen André Plogmann. Bis in die letzte Runde. Da kam Volz Eingang Offroad leicht ins straucheln, Plogmann nutzte das eiskalt aus und ging vorbei. Michael Herrmann (Suzuki) konnte sein Pech ablegen und wurde Fünfter vor Philipp Prestel (KTM). Die zuvor auf dem fünften Rang liegenden Robert Gattinger (KTM) und Vorlicek hatten sich jeweils mit Stürzen von dieser Position verabschiedet.
Und Markus Class? Auf der Linksabbiegerspur am Ende der Startgeraden fädelte er falsch ein und ging zu Boden. Bei seiner Aufholjagd ging er noch einmal zu Boden und wurde nur 15.
Sehenswert war auch das gemeinsame Finale der Nationalen DM N2 und dem Pokal P3. Bei 36 Piloten auf dem 1,1 Kilometer Kurs war pausenlos Action. An der Spitze musste Polesetter Michael Kartenberg (KTM) nach seinem Holeshot zu einer Stop-and-Go Strafe wegen Frühstart in die Box. Dennoch schaffte der Ex-Proficrosser den Weg zurück zum knappen Sieg vor Luca Lier (Husqvarna) und Peter Mayerbüchler (KTM). Wie gut der Speed der Nationalen ist, bewies Kartenberg dann beim Gaststart im abschließenden zweiten Lauf der S1. Vom letzten Platz aus stürmte er auf einen beachtlichen sechsten Rang.