«Jochen Jasinski war ein Riesentalent»
Jasinski in seiner letzten Supermoto-Saison
Im Motocross-Team von Hermann Kurz war Jochen Jasinski der Musterschüler, der sogenannte Streber, und ich war der junge Wilde, der in das Kunstwerk von Kurz reingestochert hat. Da gab es einen Aufruhr im positiven Sinne.
Es war eine kurze Zeit, in der wir sehr intensiv miteinander zu tun hatten. Jochen hat sehr viel Talent gehabt und war extrem fleissig und penibel in seiner Vorbereitung. Ich hatte den Eindruck, dass er sich durch seine Verbissenheit teilweise selbst im Weg gestanden ist. Die Lässigkeit von vielen seiner jungen Mitstreiter hat ihm etwas gefehlt.
Jochen hat von seinem Mechaniker und Team immer alles abverlangt, damit das Motorrad perfekt vorbereitet war. Er selbst hat damals sehr verbissen trainiert und alles dem Erfolg untergeordnet. Vielleicht etwas zu viel – und dabei den Spass verloren. Jochen war damals das deutsche Talent schlechthin seit einiger Zeit, das in der WM den Durchbruch hätte schaffen können. Jochen war der absolute Liebling von Herman Kurz.
Wir sind damals gemeinsam zu Rennen nach Bologna die ganze Nacht durchgefahren. Er hat mich in seinem Truck am Bodensee abgeholt, weil ich noch keinen Führerschein hatte. Wir haben gemeinsam die ersten Ausflüge zum internationalen Supercross gemacht. Völlig unvorbereitet, ohne Training, ohne Supercross-Erfahrung. Und haben dann gestaunt, wie die Amis und Italiener mit ihrer Vorbereitung Rennen gefahren sind.