Formel 1: Der erste Crash des Jahres

«Es passt wieder!»

Kolumne von Bernd Hiemer
Hiemer will beim Supermoto of Nations gut abschneiden

Hiemer will beim Supermoto of Nations gut abschneiden

Es war schon ein komisches Gefühl, als wir am Wochenende nach Ottobiano kamen.

An die Rennstrecke, auf der ich mich im März letzten Jahres bei der Saisonvorbereitung bei einem Sturz schwer verletzte, und die Fortsetzung meiner Karriere in Gefahr war. Glücklicherweise hatte ich noch ein gutes Gefühl vom Rennen in Bulgarien und wollte unbedingt die positiven Erkenntnisse aus Plewen hier weitertesten.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es passt! Wir kommen voran und scheinen einen Weg gefunden zu haben. Um das Chattering in den Griff zu bekommen, das in Bulgarien durch den höheren Grip auftauchte, haben wir am Rahmen einige kleine Änderungen vorgenommen. Und zwar so, ohne dabei Grip zu verlieren. Leider hat sich die eindeutig positive Entwicklung noch nicht in guten Ergebnissen niedergeschlagen.

Beim ersten Rennen konnte ich einige Fahrer überholen und bis auf P6 vorfahren. Leider ging es nicht noch weiter nach vorne. Aber die Zeitenlisten zeigen einiges. Bei den vergangenen Rennen habe ich auf Thomas Chareyre eine knappe Sekunde verloren. Mit meiner schnellsten Rennrunde war ich, auf einer Strecke mit einem anspruchsvollen Offroad-Teil, in dem Thomas seine Stärken ausspielen kann, im ersten Rennen bis auf 0,5 Sekunden an ihm dran!

Im Training konnte ich mich vor van den Bosch und Adrien Chareyre qualifizieren. Im zweiten Rennen wollte ich dann in die Top-3 fahren, was durchaus realistisch war. Ich bin aber gleich zu Beginn ein Überholmanöver etwas optimistisch angegangen und musste zu Boden, was mich weit zurückwarf. Durch einen weiteren Sturz bei der Aufholjagd lag ich dann am Ende des Feldes, kämpfte mich von dort aus noch bis auf P16 nach vorne. Ich war endlich mal wieder in der Lage zu überholen. Das hat viel Spass gemacht und mir noch mehr Selbstvertrauen gegeben.

Da hinter der Saison 2011 noch das eine oder andere Fragezeichen steht, gab es in Ottobiano erste Gespräche, um die verschiedenen Möglichkeiten zu sondieren. Dabei sind einige interessante Optionen. Mir ist es wichtig, nächstes Jahr auf einem konkurrenzfähigen Motorrad zu sitzen und ein professionelles Team zu haben, damit ich wieder um Siege mitfahren kann. Die Farbe ist mir dabei egal, wobei ich nichts dagegen hätte, wenn es orange wäre. Aber warten wir ab, was die nächsten Monate bringen.

Nächstes Wochenende geht es nach Frankreich zum Supermoto of Nations. Die Jungs von der Cross-Fraktion haben jetzt am Wochenende mit dem sensationellen dritten Platz gezeigt, was bei einem Nations möglich ist. An dieser Stelle auch einen herzlichen Glückwunsch an die drei. Das ist schon eine Ansage, aber wir werden versuchen mitzuhalten. Jetzt muss ich aber noch meine Sachen fertig einpacken, damit es nach Cahors gehen kann. Ich hoffe, ich sehe dort viele von euch – und drückt die Daumen!

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