Ausgeschlossenes Team wieder dabei: Dorna zeigt Gnade
Ab Aragon ist das 2R-Team wieder dabei
Nach fünf Monaten Coronapause gingen die SBK-Weltmeisterschaften am ersten August-Wochenende in Jerez weiter. Um dies zu ermöglichen, erarbeitete Promotor Dorna zusammen mit den lokalen Regierungen in Spanien, Portugal und Frankreich einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, um zu verhindern, dass sich der SARS-CoV-2-Virus im Fahrerlager etablieren oder sogar ausbreiten kann.
Jedes der streng limitierten Paddock-Mitglieder (sogenannte «essenzielle Leute») musste ein siebenseitiges Dokument unterschreiben und erhielt einen 33-seitigen Katalog, in dem sämtliche Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen bis ins Kleinste festgehalten sind.
Wer sich nicht daran hält, muss die Konsequenzen tragen.
Am Donnerstagabend vor Jerez übertrieben es die Teammitglieder von 2R Racing Kawasaki aus Ravenna mit dem gemütlichen Zusammensitzen, sie trugen keine Masken und luden Leute aus befreundeten Teams zum Essen ein. Nach den aktuellen Vorschriften alles streng verboten.
Die Quittung bekamen sie umgehend und wurden mit sofortiger Wirkung und für den Rest des Jahres aus der Weltmeisterschaft ausgeschlossen!
Die Maßnahmen richtete sich ausschließlich gegen das Team, die beiden Piloten Victor Rodriguez (E) und Alessandro Zanca (I) hätten bereits ab Portimao für ein anderes Team in der Supersport-300-WM starten dürfen.
Das Problem: Sie fanden keines.
Vor dem Doppel-Event in Aragon an den nächsten beiden Wochenenden überrascht Promoter Dorna mit viel Fingerspitzengefühl: Das 2R-Team darf mit Zanca und Rodriguez doch die restliche Saison bestreiten.
Das Wohl der Fahrer stehe im Vordergrund, man wolle nicht ihre Karriere gefährden oder zerstören, weil ihr Team unverantwortlich gehandelt hat, ist bei der Dorna zu hören.
2R-Teamchef Roberto Antonelli hat sich bei der Dorna auf jede erdenkliche Weise entschuldigt, die Fehler eingestanden und Besserung gelobt. Der Italiener hatte die Bestrafung von Anfang an als zu hart eingestuft und stattdessen eine Verwarnung sowie ein Bußgeld vorgeschlagen.