Ana Carrasco (Kawasaki): Noch Schmerzen, aber schnell
Fünf Monate nach ihrem schrecklichen Testunfall in Estoril saß Ana Carrasco Mitte Februar erstmals wieder auf ihrer Kawasaki. Seit der Freigabe durch ihre Ärzte absolvierte die 23-Jährige fünf Tage auf dem Motorrad.
Schauplatz für den ersten Fahrversuch nach der langwierigen Rückenverletzung war eine Kart-Strecke in der Nähe von Barcelona, anschließend ging es für zwei Tage nach Navarra und am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche zwei weitere Tage auf dem Circuit de Barcelona de Catalunya.
Barcelona war der erste Härtetest für Carrasco, die an den beiden Tagen 40 bzw. 44 Runden absolvierte und somit eine stattliche Anzahl von Kilometern zurücklegte.
«Ich bin natürlich überglücklich, dass ich nach so langer Zeit zurück auf der Rennstrecke bin. Dass ich wieder meine Ninja fahren kann, ist für mich ein wichtiger Schritt nach vorne», schilderte die Weltmeisterin von 2018 gegenüber WorldSBK.com. «Auch wenn ich noch ein wenig Schmerzen habe, fühlt es fühlt sich gut an – es wird jede Woche ein wenig besser. Insgesamt ging es besser als ich es erwartet habe und meine Rundenzeiten waren auch nicht schlecht.»
Bei ihrer Vorbereitung drückt die Kawasaki-Pilotin aufs Tempo, obwohl die Saison aktuell erst Anfang Mai in Estoril beginnt; wahrscheinlicher ist jedoch ein Saisonauftakt in Aragón am 22./23. Mai.
«Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass ich am ersten Rennwochenende in guter Verfassung sein werde. Dass die Saison noch später beginnen wird, ist optimal für mich. Jede Woche, die ich mich mehr erholen kann, ist von Vorteil. Zuerst arbeitete ich auf Assen hin, die Verschiebung hilft mir», erklärte die flotte Spanierin. «Ich habe mir vorgenommen, Rennen zu gewinnen oder zumindest um Siege zu kämpfen. Und natürlich möchte ich auch im Titelkampf ein Wörtchen mitreden. Ich bin mir nicht nicht komplett sicher, ob das klappen kann – vorgenommen habe ich es mir.»
Übrigens: Beim Barcelona-Test wurde Carrasco vom ehemalige Kawasaki-Werksfahrer Joan Lascorz unterstützt, der sich bei einem Teststurz in Imola am 2. April 2012 am Halswirbel C6 verletzte und seitdem Brust abwärts gelähmt ist. Der mittlerweile 35-Jährige beobachte Carrasco an der Rennstrecke und besprach sein Eindrücke anschließend mit seiner Landsfrau.
«Es war wirklich motivierend, wieder mit meinem Team zu arbeiten und und von Joan wertvolle Hinweise zu erhalten», lobte Carrasco.