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Supersport-WM 300: Saisonstart ohne klaren Favoriten

Von Andreas Gemeinhardt
Der Abgang mehrerer Top-Piloten sorgt 2022 in der Supersport-WM 300 für unvorhersehbare Konstellationen. Mit Lennox Lehmann und Dirk Geiger gehen auch zwei Deutsche auf Punktejagd in der Nachwuchsrennserie.

Am Wochenende vom 8. bis 10. April startet die Supersport-WM 300 in die Saison 2022. Von den Top-10 des vergangenen Jahres sind mit Victor Steeman (MTM Kawasaki), Yuta Okaya (MTM Kawasaki), Iñigo Iglesias (SMW Racing) und Samuel Di Sora (Leader Team Flembbo) nur noch vier Piloten am Start.

Vor der Saison 2021 wollten Jeffrey Buis, Ana Carrasco und Marc Garcia, die 2020, 2018 und 2017 triumphierte, Geschichte schreiben und nahmen ihren jeweils zweiten Titelgewinn ins Visier. Adrian Huertas verdarb ihnen allerdings die Party und wurde der fünfte Gesamtsieger der 2017 in das Leben gerufenen Supersport-WM 300.

Adrian Huertas und Jeffrey Buis Buis sind beide in die Supersport-WM aufgestiegen und auch Tom Booth-Amos wagte nach zwei Jahren in der Supersport-WM 300 diesen Schritt. Der sechstplatzierte Bahattin Sofuoglu ist ein weiterer Fahrer, der in die Supersport-WM aufsteigt. Meikon Kawakami und Koen Meuffels sind in der Saison 2022 nicht mehr dabei.

Ana Carrasco kehrte inzwischen in die Moto3-WM zurück, damit ist Marc Garcia der einzige ehemalige Supersport-300-Weltmeister in der aktuellen Startaufstellung. Das alles sorgt für unvorhersehbare Konstellationen in der neuen Saison, in der es keinen klaren Favoriten gibt.

In der Saison 2022 werden auch zwei deutsche Piloten am Start der Supersport-WM 300 sein. Dirk Geiger tritt für das Team Füsport RT Motorsports by SKM Kawasaki von Frank Krekeler und Rob Vennegoor an und der Deutsche Supersport-300-Meister Meister Lennox Lehmann geht für das Freudenberg KTM Racing Team auf Punktejagd.

Dirk Geiger, der in der Moto3-Klasse erste WM-Erfahrungen sammeln konnte, schnupperte im Vorjahr in Portimao in die Supersport-300-Klasse und überzeugte mit den Plätzen 5 und 6 in den beiden Rennen auf Anhieb.

Bereits seit Jahren liefert das sächsische Team Freudenberg in der Supersport-300-Weltmeisterschaft respektable Ergebnisse ab. Luca Grünwald sorgte 2018 in Assen für den ersten WM-Sieg des Teams, auch Jan-Ole Jähnig und Victor Steeman fuhren regelmäßig um Podiums-Platzierungen.

Nach den Erfolgen mit Lennox Lehmann in der IDM entschied sich Teamchef Carsten Freudenberg für den WM-Einstieg des 16-jährigen Dresdeners. Als Hauptsponsor auf der KTM RC 390 R wird in der kommenden Saison die Firma PALIGO auftreten. PALIGO ist ein großer Onlinehändler für Festbrennstoffe, Gartenbauprodukte und Tiereinstreu und kommt wie das Team aus der Kreisstadt Bischofswerda in Sachsen. Ganz neu ist die Unterstützung nicht, denn bereits in den vergangenen Jahren warb das Unternehmen auf den Bikes der Freudenberg-Talentschmiede.

Seit der Gründung der Supersport-WM 300 war von den deutschen Teilnehmern bisher Luca Grünwald, der 2018 für Freudenberg KTM WM-Vierter wurde und das Rennen in Assen gewann, der erfolgreichste Pilot. Auch Jan-Ole Jähnig zeigte teilweise sehr starke Leistungen. Der Altenburger fuhr ebenfalls in Assen als Dritter aufs Podest und wurde 2019 für das sächsische Team WM-Achter.

Nach dem tragischen Unfall von Dean Berta Vinales in Jerez 2021 wurden Konsequenzen gezogen. Standen im vergangenen Jahr bis zu 43 Stammfahrer in der Startaufstellung, sind 2022 nur noch 32 erlaubt. Mit Wildcards darf das Teilnehmerfeld nicht mehr als 36 Piloten umfassen. Das Mindestalter wurde von 15 auf 16 Jahre angehoben. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben sich 30 Teilnehmer für die Supersport-WM 300 eingeschrieben.

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