Das kam überraschend: Dirk Geiger auf Startplatz 1
Dirk Geiger (re.) bekam seine Pole-Uhr von Tom Sykes überreicht
Dirk Geiger sorgte im Qualifying der 300er-Klasse im Autodromo do Algarve nahe Portimao für eine faustdicke Überraschung. Obwohl der Mannheimer mitten in einer Gruppe fuhr, brauste er mit 0,009 sec Vorsprung auf den WM-Führenden Alvaro Diaz (Yamaha) auf Pole-Position, seine erste in der Weltmeisterschaft.
Geiger hat als Dritter im zweiten Rennen in Magny-Cours seinen ersten Podestplatz eingefahren, fehlte aber in Barcelona, weil er seinem Teamkollegen Marvin Siebdrath in der IDM Schützenhilfe leisten musste. «Das war halt so, ich habe meinen Job gemacht», meinte der 20-Jährige. «Ich war auf keinen Fall böse, der IDM-Titel ist wichtig. Marvin hat hervorragende Arbeit erledigt und ich habe mein Soll erfüllt.»
Seine Rückkehr in die Weltmeisterschaft hätte nicht besser laufen können. «Ich habe überhaupt nicht mit der Pole gerechnet», erzählte Dirk beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «In meinem Dashboard haben die Zeiten nicht funktioniert, ich habe nichts gesehen. Ich war voll in der Gruppe drin und dachte, das wäre langsam. Eigentlich meinte ich, ich müsste ins Parc fermé reinfahren. Dann haben die Offiziellen aber mit den Händen rumgefuchtelt und mir gezeigt, dass ich zu den Top-3 muss. In der Runde hat alles perfekt geklappt, ich bin mega glücklich.»
Der Süddeutsche rechnet sich für die Rennen in Portugal gute Chancen aus, seine Pace stimmt auch, wenn er alleine fährt.
Landsmann Lennox Lehmann (Freudenberg KTM Paligo) qualifizierte sich nur für Startplatz 26.
Die Verhandlungen mit seinem Team Füsport RT Motorsports by SKM Kawasaki für 2023 laufen; wenn Geiger diese Form über den Winter konservieren kann, dann wird er zu den Spitzenpiloten gehören. Natürlich wecken solche Leistungen Begehrlichkeiten bei anderen Teams, er hat weitere Angebote.