Phillip Tonn (KTM) plant Comeback im September

Philipp Tonn
Phillip Tonn präsentierte sich beim Saisonauftakt der Supersport-WM 300 in Portimão stark verbessert und fuhr auf Augenhöhe mit seinem Freudenberg-Teamkollegen Jeffrey Buis, dem zweifachen Weltmeister. Aber kurz vor dem Meeting in Assen der Schock: Der KTM-Pilot stürzte auf der eigenen Motocross-Strecke in Apolda schwer und musste mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum geflogen werden – Tonn ist der Stiefbruder von Motocross-Superstar Ken Roczen.
Während Buis in Assen einen historischen Doppelsieg für sich und das sächsische KTM-Team einfuhr, wurde der 19-Jährige im Krankenhaus intensiv betreut – er hatte sich den rechten Ober- und Unterschenkel gebrochen, außerdem sehr kompliziert das linke Schulterblatt. «Es ist schon verrückt, wie die Dinge manchmal laufen», stöhnte der Teenager. «Es war ein normaler Trainingstag auf meiner Heimstrecke, und ich fühlte mich gut. Ich hatte Spaß am Fahren und freute mich auf Assen. Der Sturz ereignete sich in meiner letzten Session des Tages über eine Reihe von Sprüngen. Ich kann mich an den Sturz nicht wirklich erinnern, nur, dass ich ein wenig vom Gas abgerutscht bin. Ich bin versetzt gelandet und über den Lenker geflogen – ich vermute, dass das Motorrad auf mir gelandet ist.»
Der KTM-Pilot weiß: Trotz allem hatte er auch Glück! «Jemand hat den Sturz gesehen und die Leute waren sehr schnell bei mir. Ich hatte starke Schmerzen, und sie flogen mich ins Krankenhaus. Im Krankenhaus für Polytraumata haben sie mich umgehend operiert. Ich wurde noch einmal am Bein operiert und habe jetzt zwei große Titanbolzen im Bein. Die Schmerzen sind weniger geworden, und ich kann schon wieder kleine Schritte machen. Auch meine Schulter war gebrochen und ich hatte gerade eine Operation, um sie zu richten.»
Tonn lässt sich von dem Rückschlag nicht unterkriegen und plant sein Comeback. «Ich fange an, positiver zu denken, und ich weiß, dass ich gute Menschen um mich herum habe», dankte der Teenager. «Die Genesung verläuft gut und alles heilt. Alles, woran ich jetzt denke, ist die Rückkehr auf die Rennstrecke. Es ist noch etwas zu früh, um zu sagen, wann, aber mein Ziel ist Magny-Cours in Frankreich – vielleicht aber auch früher! Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir eine Nachricht geschickt haben, um zu fragen, wie es mir geht, und für ihre Unterstützung. Ich sehe euch alle bald im Superbike-Paddock.»
Das Meeting in Magny-Cours findet Anfang September statt, was angesichts der schweren Verletzungen realistisch sein dürfte. Das nächst frühere Rennwochenende ist vor der fast dreimonatigen Sommerpause Misano Mitte Juni.