Supersport 300: Zu wenig Leistung, zu viel Gewicht!
Fest steht, ab 2017 wird es im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft drei offizielle FIM-Champions geben: Superbike, Supersport 600 und Supersport 300. Wie die neue 300er-Klasse technisch aussieht, wird derzeit diskutiert. Angedacht sind Motorräder mit 300 bis 400 ccm, mit einem oder zwei Zylindern und einer entsprechenden Balance-Regel.
«Die neue Einstiegsklasse ist interessant für Kawasaki», unterstrich deren Superbike-Projektleiter Ichiro Yoda im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Für uns ist aber wichtig, dass mit dem Reglement die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Werden die Regeln eher wie in der Prototypen-Klasse Moto3 oder eher wie in der seriennahen Superstock-Klasse? Das macht einen großen Unterschied für uns aus.»
«Wir haben einen 300er-Zweizylinder, Yamaha hat einen 320er, Honda eine 300er, das ist aber ein Einzylinder. KTM hat einen 390er-Einzylinder. Es ist schwierig, da die richtige Balance zu finden. Wenn gute Lösungen gefunden werden, ist Kawasaki interessiert.»
«Die Superstock-600-Klasse ist günstig, die Motoren haben genügend Leistung und lange Haltbarkeit. Die 300er-Zweizylinder müssen wir etwas tunen, das ist immer teuer.»
Die in Frage kommenden Motorräder kosten beim Händler alle um die 5000 Euro. Yoda hält es für möglich, dass mit einem Race-Kit um 15.000 Euro eine akzeptable Rennmaschine für Anfänger gebaut wird. «Ich habe mich bereits damit beschäftigt, wie man die Kawasaki tunen kann», sagt der Japaner. «Ein ganz wichtiger Punkt ist das Gewicht. Die Ninja wiegt 173 Kilogramm. Eine Moto3-Maschine hat etwas mehr Leistung, wiegt aber nur um die 90 Kilogramm. 173 Kilogramm und nur 60 PS, das ist unmöglich, damit sind wir von Moto3 zu weit entfernt. Die Zweizylinder-Motoren bekommen wir so hin, dass sie um die 60 PS haben. Wenn wir etwas Zeit investieren, bekommen wir sie auf 65 PS. Das ändert aber nichts am zu hohen Gesamtgewicht.»