Dortmund, SX2: Triple-Sieg, Horrorsturz von Haberland
So nah lagen Sonntagabend in der Westfalenhalle Glück und Leid beieinander. Während Julien Lebeau auf der Pfeil-Kawasaki mit dem Gewinn des Titels «Prinz von Dortmund» seinen größten Karriereerfolg feierte, hätte die Karriere des Thüringers Paul Haberland beendet sein können.
Im SX2-Finale sprang der KTM-Pilot am mächtigen Zieltable zu kurz und produzierte einen haarsträubenden Überschlag. Noch am Abend meldete sich der Unglücksrabe per Instagram und gab Entwarnung: «Ich bin superglücklich, dass ich bei der Aktion gesund davongekommen und soweit in Ordnung bin.»
In den beiden Qualifikationsrennen ging es daran gemessen ruhig zu. Bis auf Gradie Featherstone setzten sich alle Favoriten durch, der wilde Engländer korrigierte seinen Fauxpas mit dem Sieg im Hoffnungslauf.
Im Finale der SX2-Klasse holte sich Lebeau wenig überraschend den Holeshot und fuhr an der Spitze überlegen sein Rennen. Cup-Champion Iker Larranaga (Husqvarna) wurde am Start eingeklemmt und lag zunächst außerhalb der Top-5. Hinter Lebeau lieferten sich der überraschend starke Österreicher Johannes Klein und Adrien Malaval ein intensives Duell, das durch den Sturz des Franzosen entschieden wurde. Ruhe hatte Klein in der Folge nicht: Von hinten näherte sich Dylan Walsh, der Kiwi schickte bei der ersten Gelegenheit den Österreicher unsanft in die Strohballen. Für die leicht unfaire Aktion bekam Walsh kurz darauf die Quittung, der Baske Larranaga knackte den Neuseeländer vor dem Waschbrett und übernahm Position 2. So blieb es bis ins Ziel, der Braunschweiger Nico Koch erreichte als bester Deutscher Position 6.
Neuer «Prinz von Dortmund» und damit Nachfolger des Thüringers Stephan Büttner wurde Julien Lebeau (Kawasaki), damit gingen die Titel in beiden Klassen an Fahrer des Teams von Meistermacher Harald Pfeil. Ein verdienter Lohn für einen der dienstältesten und erfolgreichsten Teamchefs Deutschlands.
Der Sturz von Haberland im Video.
Ergebnisse Supercross Dortmund, SX2 Sonntag:
Finale:
1. Julien Lebeau (F, Kawasaki)
2. Iker Larranaga (E, Husqvarna)
3. Dylan Walsh (GB, Husqvarna)
4. Lucas Imbert (F, KTM)
5. Lorenzo Camporese (I, Honda)
6. Nico Koch (D, KTM)
7. Mickaël Lamarque (F, Kawasaki)
8. Calvin Fonvieille (F, KTM)
9. Johannes Klein (A, KTM)
10. Gradie Featherstone (G, Suzuki)
11. Paul Haberland (D, KTM)
12. Adrien Malaval (F, Husqvarna)
«Prinz von Dortmund»:
1. Julien Lebeau (F, Kawasaki), 75 Punkte
2. Iker Larranaga (E, Husqvarna), 66
3. Dylan Walsh (NZ, HUS), 58
4. Adrien Malaval (F, Husqvarna), 47
5. Lucas Imbert (F, KTM), 46
6. Lorenzo Camporese (I, Honda), 42
7. Johannes Klein (A, KTM), 39
8. Gradie Featherstone (GB, Suzuki), 37
9. Paul Haberland (D, KTM), 35
10. Nico Koch (D, KTM), 27