SX Chemnitz: Sieger Tyler Bowers hatte leichtes Spiel
2012 und vor Jahresfrist sicherte sich Tyler Bowers bereits den Gesamtsieg beider Tage beim Chemnitzer Supercross in der Klasse SX1 und damit einhergehend den Titel «König von Chemnitz». Nachdem es bei ihm verletzungsbedingt beim Auftakt zum ADAC SX Cup vor drei Wochen in Stuttgart nicht wunschgemäß lief, schickt er sich mit seinem Sieg am ersten Abend des 2018er-Hallenspektakels an, den dritten Sieg perfekt zu machen.
Kurz nach dem Start des finalen Rennens übernahm er die Führung und gab diese nicht mehr ab. Nach getaner Arbeit erklärte Bowers: «In Sachen erneutem Gesamtsieg in Chemnitz sieht es nach diesem Rennen nicht schlecht aus, aber der zweite Tag will auch erst einmal gefahren werden. Die Strecke ist etwas zu leicht, sodass der Start fast alles entscheidet. Wenn man einmal vorn ist und zu den schnelleren Jungs gehört, sollte man das nach Hause bringen können. Man weiß aber natürlich nicht, was am Samstag alles passiert, weshalb ich das jetzt nur als Teilerfolg sehe. In Bezug auf die Meisterschaft war es auf jeden Fall ein guter Schritt.»
Nach einem Traumstart hatte Charles Lefrancois zu Beginn des SX1-Finales auf dem zweiten Platz gelegen, musste sich kurz nach Rennmitte der 20-Runden-Hatz aber dem heranstürmenden Tabellenleader Cole Martinez beugen. Dieser sagte anschließend: «Leider war ich nach dem Start nicht gleich ganz vorn dabei, sodass Tyler schnell außer Reichweite war. Platz 2 war das maximal Mögliche und das habe ich geschafft, was gut für die Meisterschaft ist. Die Strecke ist sehr hart, da muss man immer schnell fahren, um im Rhythmus zu bleiben.»
Hinter den drei Erstplatzierten wurde Nick Thury guter Vierter, womit er sein selbstgestecktes Ziel Top-5 übererfüllte. «Es lief ganz gut. Klar, wäre ein Podestplatz noch schöner gewesen und er lag durchaus im Bereich des Möglichen. Ich habe mich den ganzen Abend gut gefühlt und sogar das Bar-2-Bar-Race gewonnen.»
Nachdem Tom Koch in seinem Vorlauf der SX2-Klasse auf Kurs Richtung Finale gestürzt war und über den Umweg Hoffnungslauf in selbiges kam, hatte er beim entscheidenden Rennen einen der ungünstigen äußeren Startplätze. Beim üblichen Tohuwabohu in der ersten Kurve wurde er prompt zu Boden geschickt, worauf Julien Lebeau leichtes Spiel hatte und mit deutlichem Vorsprung gewann. «Schade, ich wäre gern gegen Tom Mann gegen Mann gefahren, aber natürlich bin ich über den Sieg nicht unglücklich», streute er nach seiner Triumphfahrt verbal Rosen in Richtung des letztlich Drittplatzierten.
Bis es soweit war, hatte Koch eine Menge Arbeit vor sich. Vom zwölften und somit letzten Platz fuhr er, wann immer er halbwegs freie Bahn hatte, die schnellsten Rundenzeiten und preschte so noch bis auf Platz 3 hinter Lebeaus ebenfalls rasch zu weit enteilten Landsmann Francois Dore nach vorn. «Zwar hätte ich mir das alles gern erspart, aber Spaß hat das Rennen auf jeden Fall gemacht. In meinem Quali-Rennen habe ich im Waschbrett einen schief liegenden und in die Strecke hineinragenden Strohballen erwischt und bin gestürzt. Im Finale bin ich beim Start dann alles oder nichts gefahren, was in die Hose ging. Aber von Platz 12 auf 3 auf dieser engen Strecke, auf der es schwer ist zu überholen, vorzufahren, ist nicht so schlecht. Ich war der Schnellste im Feld und bin auch deshalb mit dem Abend im Endeffekt zufrieden. Die Stimmung war fantastisch, was am Samstag, wenn die Hütte voll ist, sicherlich noch gesteigert wird.»
In der dem 12- bis 16-jährigen Supercross-Nachwuchs vorbehaltenen Klasse SX3 gewann der bereits hochaufgeschossene Bonner Carl Ostermann auch das dritte Saisonrennen mit deutlichem Vorsprung, erneut vor den mehr als einen Kopf kleineren Maximilian Werner aus Jena und Mads Fredsoe aus Dänemark.
Am Samstag geht es ab 18 Uhr beim Chemnitzer Supercross weiter, dann um die begehrten Titel «König …» und «Prinz von Chemnitz». Halleneinlass ist ab 16 Uhr. Resttickets sind an der Tageskasse erhältlich, doch ist Eile geboten, denn die Sitzplätze waren am Samstag in den letzten Jahren immer ausverkauft. Für diesen Fall ist vorgesorgt: Dank Stehplatzkarten muss niemand vor der Tür bleiben.