MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Dominique Thury: Teilerfolg beim Überraschungsstart

Von Thorsten Horn
Dominique Thury

Dominique Thury

2022 wurde Dominique Thury beim Supercross Stuttgart ziemlich abgewatscht. Auch bei der diesjährigen 39. Ausgabe verpasste er am Freitag den Einzug ins SX2-Finale. Dafür rettete der Sachse am Samstag den siebten Platz.

Ende 2020 hatte Dominique Thury seinen Lebensmittelpunkt in die USA verlegt, um sich fahrerisch weiterzuentwickeln. Nach guten Beginn, mit drei Main-Events 2021 sowie einem neunten Platz beim Saisonauftakt der Lites-West in Anaheim 2022 und am Ende Gesamtrang 14 der Westküsten-Meisterschaft, erlebte er 2023 jedoch eine Saison zum Vergessen. Auch bei seinem Gastspiel beim Stuttgarter Supercross im vorigen Jahr blieb Thury einiges schuldig.

Dass sein Auftritt beim diesjährigen Event nicht gerade ein Befreiungsschlag war, hatte dagegen Gründe, sagte der 30-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Dass ich im Januar in Dortmund fahre, war von Anfang an der Plan. Eineinhalb Wochen vor Stuttgart habe ich aber von Harald Pfeil einen Anruf bekommen, dass sich seine SX2-Fahrer verletzt haben und ich schon in Stuttgart für ihn fahren könne. Da habe ich erst angefangen, einen Flug zu buchen und alles Weitere zu organisieren.»

Ohne Vorbereitung kam er über den großen Teich und schied prompt am Freitagabend im Hoffnungslauf, wenngleich als Dritter denkbar knapp, aus. «Das lag hauptsächlich an den Starts. Im Halbfinale kam ich nicht gleich in meinen Rhythmus. Als ich ihn gefunden hatte, waren nur noch drei, vier Runden zu fahren. Dann war es einfach zu spät auf so einer Strecke», sagte der US-Legionär zu seinem mageren sechsten Platz.

Wie Thury weiter berichtete, war es im Hoffnungslauf mit dem Start gleich. «Da bin ich zwar gut gefahren, aber auf so einer Strecke, die relativ einfach ist und auf der alle schnell sein können, ist es halt schwierig, Boden gutzumachen. Dazu kommt, dass ich seit Ende Mai nur 450er gefahren bin. Das war schon wieder eine Umstellung, bei der ich mit jedem Mal auf dem Motorrad besser geworden bin. Ich denke, das hat man auch gesehen, dass es am Samstag fahrerisch besser war als am Freitag.»

Gesehen hat man das vor allem auf der Ergebnisliste, auf der Dominique Thury als Fünfter des ersten Halbfinales aufgeführt wurde. Dieses war mit dem späteren Prinzen Maxime Desprey sowie Jace Owen und Calvin Fonvieille zugleich das stärker besetzte.

In Finale sprang für ihn letztlich der siebente Platz unmittelbar hinter Paul Bloy heraus, was ‹Nique› einordnete: «Im Halbfinale hatte ich einen relativ guten Start und bin dann einfach clever gefahren. Im Finale war mein Start mittelmäßig. Ich habe dann geglaubt, dass ich zum Ende hin noch ein wenig mehr Kraft habe, hatte dann aber im Waschbrett zwei kleine Fehler, was mir wieder etwas den Rhythmus kostete. Dadurch hatte ich den Anschluss nach vorn verloren und bin als Siebenter ins Ziel gekommen, was okay war. Es ist aber natürlich noch ausbaufähig. Deshalb freue ich mich umso mehr auf Dortmund.»

Neben der Vorfreude kündigte der Sachse für Dortmund eine weitere Steigerung an: «Das ist zumindest der Plan. Bis dahin sollte ich auch mehr auf der 250er fahren, dann sollte das passen. Eigentlich sollte ich schon eine 250er zu Hause haben. Zwar eine andere Farbe, aber die haben gerade Lieferschwierigkeiten. Da wurde aus Ende September jetzt Mitte Dezember.»

Zu seinen Zukunftsplänen in den USA ließ Thury wissen: «Die letzte Saison war schwierig, um es mal nett auszudrücken. Ich muss jetzt versuchen, aus dem Loch wieder herauszukommen. Vielleicht kann ich 2024 irgendwo als Ersatzfahrer einspringen, um ein gutes Team für 2025 zu finden.»

Das Team, für das er dieses Jahr fuhr, möchte ihn 2024 zwar ein bisschen helfen, aber dazu, wie der Support aussehen könnte, habe er noch nichts vorliegen. «Von daher mache ich im Moment alles auf eigene Faust. Am Ostküsten-Saisonbeginn 2024 im Februar in Detroit will ich aber so oder so am Start stehen. Das ist jetzt mal der Plan. Aber wie gesagt, bin ich noch in Verhandlung.»

Klingt nicht besonders rosig, was natürlich die Frage zur Finanzierung seines USA-Projektes aufwirft. Dazu sagt Dominique Thury: «Finanziell ist es so, dass ich hoffe, bis zum Saisonende zu kommen. Wenn das Geld alle ist, hört es halt auf. Das ist natürlich nicht der Plan, aber wenn es so ein bescheidenes Jahr wird wie dieses, werde ich mich schon mal hinsetzen müssen und mich fragen, ob das Sinn macht oder nicht. Aber das mache ich dann, wenn es so weit ist.»

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