München, SX2: Tom Koch begeistert als Dritter!
Die Prinzenklasse ist für Abwechslung bekannt, es war somit wenig verwunderlich, dass die gestrigen Ergebnisse einen Tag später nur noch Makulatur waren und das Feld kräftig durcheinandergewirbelt wurde.
Ein französisches Duo sorgte dennoch für Konstanz: Der SX-Champion Thomas Do und sein Landsmann Yannis Irsuti waren wie am Vortag mit den schnellsten Runden sofort im Zentrum des Geschehens. In beiden Läufen dominierte Do den Start und Irsuti auf der Sturm-Kawasaki war der Einzige, der einigermassen Anschluss halten konnte. Vortagssieger Arnaud Aubin erlebte dagegen einen ganz schwarzen Abend und kam nicht einmal in die Nähe einer Top-5-Platzierung.
Das Ausrufezeichen des Abends aber setzte der erst 16-jährige Thüringer Tom Koch, der nach gutem Start in Lauf 1 einen starkes Rennen zeigte und mit Rang 3 belohnt wurde. Im zweiten Finale blieb Tom zwar im Startgetümmel stecken, kämpfte aber verbissen und schaffte es tatsächlich unter dem Jubel des Münchner Publikums noch bis auf Rang 4. Das bedeutete in der Summe den dritten Platz im Tagesranking hinter Do und Irsuti.
Nicht nur seinem Vater, Bruder Tim und den Teammitgliedern des kleinen Thüringer Suzuki-Teams standen die Tränen in den Augen. Tom Koch war so überwältigt, dass er die anstehende Siegerehrung vergaß und beinahe die Halle verlassen hätte. «Ich wusste nicht, was ich nach dem Lauf machen sollte. Ein unglaubliches Gefühl. Das ist der schönste Tag in meiner Karriere», stammelte der Teenager.
Übrigens: Nur Sekunden nach Rennende meldete sich Superstar Ken Roczen aus Amerika, der die Rennen per Livetiming verfolgte mit Gratulation und der Frage: «Hat der Tom Jagdwurscht gegessen?». Antwort von Vater Ronald Koch: «Nee, Rennwurscht!» – so lacht man in Thüringen.
In der Prinzenwertung von München triumphierte Thomas Do vor Irsuti, Tom Koch wurde nur zwei Pünktchen hinter Arnaud Aubin Vierter. In der Gesamtwertung der Serie sieht es dagegen völlig anders aus, hier führt der Engländer Matt Bayliss vor dem Franzosen Julien Lebeau, dahinter klopfen aber bereits Do und Irsuti an, die bisher nur 2 Rennen der Serie fahren konnten. Die Entscheidung fällt also in Dortmund.