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Eli Tomac: Soll er aufhören oder weitermachen?

Von Thoralf Abgarjan
Eli Tomac feiert seinen zweiten Supercross-Titel

Eli Tomac feiert seinen zweiten Supercross-Titel

Als Eli Tomac letztes Jahr überraschend von Kawasaki zu Yamaha wechselte, unterzeichnete er nur einen Einjahresvertrag. Ob und wie der 29-Jährige nächstes Jahr weitermacht, wird in den nächsten Wochen entschieden.

Ende letzten Jahres schlug der überraschende Wechsel von Eli Tomac vom Kawasaki-Werksteam zu Star Racing Yamaha hohe Wellen. Immerhin hatte Tomac 2020 mit Kawasaki den Supercrosstitel geholt. 2017, 2018 und 2019 holte er mit Kawasaki dreimal den Outdoors-Titel. Im Supercross wurde 2021 das Jahr von Cooper Webb und KTM, Tomac wurde hinter Ken Roczen Dritter.

Tomac wurde nun mit 29 Jahren der älteste Champion aller Zeiten und er ist zugleich der erste Supercrossmeister, der bereits Vater ist. Nun stellt sich die Frage: Wird Tomac seine Karriere auf dem Höhepunkt beenden, so wie Stefan Everts?

Bereits während der Motocross-Saison im Sommer 2021 wurde deutlich, dass 'Star Racing Yamaha', das mit Dylan Ferrandis, Christian Craig und Aaron Plessinger gerade erst in die 450er-Klasse eingestiegen war, auf Anhieb konkurrenzfähig war. Ferrandis dominierte die US Nationals und wurde mit 8 Laufsiegen Motocross-Champion. In dieser Phase dürfte Tomac gemerkt haben, dass das Team Star Racing Yamaha keine halben Sachen macht. Er entschied sich für einen radikalen Tapetenwechsel und unterschrieb einen Einjahresvertrag bei Yamaha.

Tomac gewann gestern in Denver den prestigeträchtigsten Titel, den man im Motocross gewinnen kann. Keine andere Serie der Welt hat eine größere Popularität als die US Supercrossmeisterschaften, bei denen jedes Rennen landesweit im TV übertragen wird und wo zu jedem Rennen zehntausende Zuschauer kommen. Gestern in Denver waren es wieder über 40.000 Fans, die Tomac zujubelten.

Der Vertrag von Tomac mit Star Racing Yamaha endet aber in diesem Jahr. Ob und wo er nächstes Jahr weitermachen wird, ist noch unklar. «Ich sage nicht, dass ich nächstes Jahr nicht Rennen fahren werde», erklärte er in der Pressekonferenz nach dem Rennen in Denver. «Ich versuche, einen Vertrag für das nächste Jahr zu bekommen und zu unterschreiben, denn ich würde gerne weitermachen.»

Selbstverständlich geht es bei den anstehenden Vertragsverhandlungen immer auch ums Geschäftliche. Der Marktwert von Eli Tomac dürfte nach seinem zweiten Supercrosstitel in der Premiumklasse weiter gestiegen sein. Das ist auch die Kehrseite der Medaille. Für das Team dürfte Tomacs künftiges Engagement deutlich höhere Budgets erfordern. Zunächst aber bleibt abzuwarten, ob und wie sich seine Knieverletzung bei den Ende Mai beginnenden US Nationals auswirkt. Bei den US Nationals sollte auch sein französischer Teamkollege Dylan Ferrandis wieder eine Rolle spielen, der immerhin als Titelverteidiger an den Start geht. Insgesamt aber stehen die Vorzeichen im Yamaha-Erfolgsteam auf Kontinuität: Tomac wird wohl 2023 mit Yamaha weitermachen.

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