Ken Roczen: Jetzt mit Suzuki Werks-Getriebe am Start
Ken Roczen beim track walk in San Diego
Ken Roczens Podium beim Saisonauftakt in Anaheim war eine echte Überraschung. Er selbst zeigte sich nach gesundheitlichen Problemen und einem eher schwierigen Qualifying erstaunt, zumal Ken zu Jahresbeginn noch mit einer langwierigen Erkältung haderte. Vor dem Rennen in San Diego betonte der Deutsche, dass er mit dem Setup und besonders mit dem Fahrwerk seiner Suzuki zufrieden ist.
«Wir gehen von einer soliden Basis aus», erklärte der Thüringer. «Wir haben kürzlich den Zulieferer gewechselt. Zwar sind es immer noch Komponenten von KYB, aber diese werden jetzt von REP Suspension vorbereitet. «Wir haben mit Mark Johnson [Anm.: Inhaber von REP Suspension] schon zu KTM-Zeiten zusammengearbeitet», erinnert sich der Thüringer. «Vor der WM-Runde in Australien war ich einen Tag lang bei ihm und alles fühlte sich zunächst etwas fremd für mich an. Es war eine andere Art der Dämpfung. Damit bin ich dann in Australien und Abu Dhabi die WM gefahren. Wir hatten kaum Zeit, das System einzustellen. Erst im Dezember haben wir dann präzise Settings gefunden. Das hat zwar etwas gedauert, aber jetzt haben wir eine gute Lösung, mit der ich happy bin. Ich weiß genau, wie das Motorrad reagiert. Natürlich kann man immer wieder etwas verbessern, aber das hat dann auch wieder Auswirkungen auf andere Sachen.»
Ken Roczen beendete die Supercross-WM auf dem zweiten Platz hinter Eli Tomac (Yamaha). Mit dem Beginn der Supercross-Meisterschaften geht es für ihn also direkt und ohne nennenswerte Winterpause weiter: «Rennen sind das beste Training», meint Roczen. «Der Saisonauftakt in Anaheim fühlte sich für mich einfach wie ein weiteres Rennen an. Aber auch für die anderen Fahrer war ja die Off-Season viel kürzer als sonst [Anm.: Durch die zusätzlichen Playoffs].»
Insgesamt fühlt sich Ken Roczen in dieses Saison besser unterstützt als zuvor: «In diesem Jahr bekomme ich wieder ein Factory-Getriebe. Seit 2016 hat Suzuki keine Factory-Parts mehr zur Verfügung gestellt. Ich war im Wesentlichen auf einem Serienmodell unterwegs. Twisted Development hat zwar unsere Motoren vorbereitet, aber der Rest war überwiegend Serie. Nun haben wir an einigen Stellen besseres Material zur Verfügung.»
Am Ende des Interviews bekam Roczen plötzlich wieder einen Hustenreiz. Seine Erkältung scheint also auch vor dem Rennen in San Diego noch nicht komplett überwunden zu sein.