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Ken Roczen Podcast (1): «Training sollte Spaß machen»

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen im Podcast mit Gypsy Tales

Ken Roczen im Podcast mit Gypsy Tales

Im Verlauf seiner Karriere hat Ken Roczen mehrmals sein Fitnessprogramm umgestellt. Nachdem er mit unterschiedlichen Trainern gearbeitet hatte, entschied er sich in den letzten Jahren für sein eigenes Programm.

Ken Roczen hat dem bekannten Actionsport Filmemacher und Podcaster Jase McAlpine in seiner Serie 'Gypsy Tales' ein längeres und aufschlussreiches Interview gegeben, in dem der Deutsche über seine Anfänge in Mattstedt, seinen Umzug als Teenager in die USA, das neue Leben in den USA, seine in Amerika gegründete Familie und natürlich den schweren Unfall im Jahre 2017 berichtet.

«Ich bin bin vielleicht etwas schneller erwachsen geworden als Andere», erinnert sich Ken an seine Kindheit im thüringischen Mattstedt bei Apolda. «Ich wohnte schon im Alter von 14 Jahren sozusagen in meinem eigenen Haus. Es war zwar auf dem selben Grundstück wie das Elternhaus, aber ich hatte schon als Teenager sehr viele Freiheiten. Ich bin als Frühentwickler aufgewachsen und habe mich immer gern mit älteren Jugendlichen umgeben. Wir haben viele Sachen unternommen und waren eigentlich ständig unterwegs. Das hat sich geändert. Heute bleibe ich lieber zu Hause.»

Ken Roczen stieg bereits mit 15 Jahren in die Motocross-WM ein, unmittelbar nach Erreichen des in der WM vorgeschriebenen Alterslimits. «Ich musste die ersten Rennen der Saison auslassen, weil ich das 15. Lebensjahr noch nicht erreicht hatte. Ich wollte aber gut vorbereitet in die WM einsteigen. In der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, gibt es aber nur Hartboden. Ich kannte bis dahin eigentlich nur harte Strecken. Also sind wir in den Sand nach Lommel gefahren, um zu trainieren. Shaun Simpson war an diesem Tag dort und war 17 Sekunden pro Runde schneller als ich. Ich war natürlich weder die Strecke noch das Bike gewohnt, aber ich war darüber am Anfang ziemlich schockiert.»

Der Teenager fiel von Kindheit an durch sein extrem gutes Auffassungsvermögen auf. Er lernte schnell, wurde aber von Vater Heiko Klepka auch gefordert. «Wenn ich mal zu Boden ging, kam er nicht gleich angerannt, um mich wieder aufzuheben, so wie andere Väter das oft machen. Nicht, dass ihm das egal gewesen wäre, aber wer hinfällt, muss auch lernen, selbst wieder aufzustehen. Wie sollte ich sonst jemals ein Schlammrennen überstehen? Als Kind findet man das manchmal hart, aber es war eine gute Schule.»

Mit zweieinhalb Jahren begann Ken Motorrad zu fahren und mit 3 Jahren fuhr er sein erstes Rennen. «Das war Supercross in einer kleinen Halle.» Vater Heiko war sein erster Trainer. Es folgten andere Trainer. In den USA trainierte er unter anderem bei Startrainer Aldon Baker. Aber Ken wollte immer seinen eigenen Weg gehen: «Im Laufe der Jahre habe ich erkannt, dass ich selbst am besten entscheiden kann, welche Trainingsmethoden mir weiterhelfen. Ich hatte einige gute Trainer, angefangen mit meinem Vater über Aldon Baker bis zu meinem Schwager Blake [Anm. Savage]. Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt, auf meinen eigenen Körper zu hören und denke, dass ich inzwischen am besten weiß, wie man trainiert und was zu tun ist. Aber es gibt andere Aspekte, die genauso wichtig sind. Zum Beispiel ist ausreichend Schlaf extrem wichtig für mich. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich am Abend gegen 11 oder um 10 einschlafe.»

Auf die Frage, was sein bestes Fitnessprogramm für den Extremsport Supercross ist, antwortete Roczen: «Früher bin ich gerne gelaufen, aber seit dem Nashville-Crash [Anm.: im vergangenen Jahr] habe ich etwas Probleme mit dem Knie bekommen. Ich kann zwar wieder joggen, aber ich fahre jetzt lieber Fahrrad, Mountainbike usw. Neuerdings trainiere ich auch auf dem Assault-Bike. Dies gehört inzwischen zu meiner täglichen Routine und ist in letzter Zeit zu meinem Lieblingsgerät geworden. Zum Muskelaufbau trainiere ich auch gerne mit Gewichten. Ich versuche darauf zu achten, unterschiedliche Dinge zu tun. Für mich ist das Training so eine Art Hobby. Deshalb mache ich das am liebsten allein. Früher musste ich mich immer nach dem Trainer und seinem Trainingsplan richten und wenn ich noch müde war, hat es mich Überwindung gekostet. Mir macht das Trainieren aber Spaß und ich habe gemerkt, dass das der beste Weg für mich ist. Ich habe von meinem Gym aus eine gute Aussicht. Es ist hell und freundlich. Als Kind haben wir im Keller die Wand angestarrt. So kannst du zwar auch trainieren, aber es ist eben nicht das Gleiche.»


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